Phantasma - The Deviant Hearts

Review von Rocko Flanell vom 30.12.2015 (5577 mal gelesen)
Phantasma - The Deviant Hearts PHANTASMA erzählen uns auf ihrem Debüt "The Devaint Hearts" die Geschichte von einem Geschwisterpaar, das an einer seltenen (fiktionalen) Herzkrankheit leidet. Bei beiden haben die eigenen Emotionen Einfluss auf die Größe des Herzens. Großes Leid als auch große Freude könnten den Tod bedeuten. Daher leben die beiden nahezu isoliert von äußeren Einflüssen, verbringen die meiste Zeit bei Untersuchugen im Krankenhaus. Eines Tages machen sich die beiden heimlich auf, die Welt zu erkunden, und wie das nunmal so ist, laufen sie einem Dämon oder Ähnlichem über den Weg. Zwei Songs später bringen Papierkraniche die Geschwister zurück ins Krankenhaus, und man fragt sich, ist das ganze vielleicht doch nur ein Traum gewesen...

Ihr habt nun schonmal einen kleinen Eindruck von der Story dieses Konzeptalbums. Kopf dahinter ist Georg Neuhauser, dem einen oder anderen vielleicht bekannt durch die österreichische Band SERENITY. Oliver Philipps, ansonsten bei EVERON tätig, ist für die musikalische Umsetzung verantwortlich und Sängerin Charlotte Wessels, sonst für DELAIN am Mikro, nimmt bei PHANTASMA ebenfalls die Position der Sängerin ein. Das Konzept lädt quasi schon dazu ein, dass verschiedene Sänger zum Zuge kommen, und genau das ist auch der Fall. Die Band bezeichnet ihre Musik selbst als Symphonic Rock Musical, dem nichts weiter hinzuzufügen ist. In erster Linie geht es in den einzelnen Tracks darum, die Stimmung der Geschichte zu transportieren. Dies gelingt, in meinen Augen gut. Dem Thema entsprechend geht es melancholisch zur Sache. Hauptinstrument ist, in meinen Ohren, das Klavier, denn dies trägt in vielen Fällen die wichtigen Melodien oder Akkordwechsel. Hinzu kommen durchaus geschmackvolle Leadgitarrenparts, wodurch ich, in Kombination mit den Klavierklängen, an 'November Rain' denken muss. Rein handwerklich gibt es nichts auszusetzen.

Leider bleibt, auch nach mehrmaligem Hören, leider kaum bis nichts in meinem Kopf hängen. Die Geschichte vom Geschwisterpaar spricht mich nicht wirklich an. Ohne diesen roten Faden habe ich zwölf Songs, die sich allesamt recht ähnlich anhören und nur geringfügig unterscheiden. Meist geht es, wie schon erwähnt, mit einem Klavier und Gesang los, anschließend setzen Gitarren und Schlagzeug ein. Mir fehlen persönlich ein paar Überraschungen. Wieso den albtraumhaften Dämon nicht auch genauso klingen lassen? Stattdessen bekommt er ein Glockenspiel... ('Miserable Me'). Vielleicht ist das auch Geschmackssache, aber ich denke da sollten sich die Songs doch stärker voneinander unterscheiden. Und ja, die Songs haben durchaus auch eine starke Musical-Färbung. Wer also allergisch auf Musical reagiert sollte ebenfalls einen großen Bogen um die Platte machen, ein Song wie 'The Sound Of Fear' macht glaube ich sonst garanatiert keinen Spaß. Positiv aus der Masse herausstechen konnte der vorletzte Track 'Novaturient'. Das ist wohl der Song für die Gitarristen, die dann endlich mal die Regler weit aufdrehen und richtig in die Saiten langen durften. Aber erst nachdem sie das "Minne"-Style Intro überstanden haben. Dennoch ist 'Novaturient' mein Favorit der Platte.

Am Ende bleibt, wie gesagt, leider nicht viel hängen.

Gruß, Rocko Flanell

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Incomplete
02. The Deviant Hearts
03. Runaway Gray
04. Try
05. Enter Dreamscape
06. Miserable Me
07. The Lotus And The Willow
08. Crimson Course
09. Carry Me Home
10. The Sound Of Fear
11. Novaturient
12. Let It Die
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 60 Minuten
VÖ: 20.11.2015

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Bin Deiner Meinung. Für ein Rock-Musical fehlt der musikalische rote Faden, der durch die Geschichte führt - so ist es einfach einen Aneinanderreihung von 12 Songs. Positiv zu sagen ist, dass die toll gesungen sind. Die musikalische Umsetzung mit dieser klebrigen Orchestrierung gefällt mir weniger - Kitschorgie fällt mir hier spontan ein.
6/10   (31.12.2015 von des)

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