Rival Sons - Head Down

Review von Dweezil vom 19.09.2012 (9367 mal gelesen)
Rival Sons - Head Down Mit "Head Down" kommt Album Nummer 3 des kalifornischen Power-Quartetts in die Läden. Die Erwartungen sind nach dem unglaublich starken Vorgänger natürlich immens. "Pressure And Time" war eine der stärksten Hardrock-Scheiben 2011 und generell eines der beeindruckensten Alben der letzten Jahre. Ohne Ausfälle rockten sich die Jungs um Jim Morrison-look-a-like Jay Buchanan duch 9 Songs an der Grenze zwischen LED ZEP und MOUNTAIN und verzichteten dabei auf Balladen oder Ähnliches, das die Rock-Dampframme aufgehalten hätte. Kurzum, "Pressure And Time" bot Bluesrock für anspruchsvolle Hörer, der aber nichtsdestotrotz verdammt viel Hit- und Partypotential innehatte. Nicht nur durch Buchanans Optik, sondern auch durch sein Timbre ließen sich immer mal wieder auch DOORS-Einflüsse ausmachen, auch wenn die musikalische Grundausrichtung natürlich deutlich härter war.

Auf Album Nummer 2 waren sie also noch eher kompakt unterwegs, nur ein Song der länger als vier Minuten war, einige erreichten nicht einmal die Dreiminutenmarke. Das ändert sich mit dem neuen Release drastisch. Mit 'Manifest Destiny Pt. 1' ist z.B. ein 8-minütiges Schwergewicht dabei, das auch noch über einen 'Pt. 2' verfügt. Die Songs, besonders gegen Ende des Albums, fließen oft in ausufernde Jams über und lassen etwas das kompositorische Genie vermissen, mit dem uns "Pressure And Time" verwöhnte. Kracher wie die erste Single 'Keep On Swinging', mein persönlicher Favorit 'Wild Animal' oder das Hookline-Monster 'The Heist' bewegen sich allerdings immer noch in gängigen Songlängen und kombinieren die Wildheit und Räudigkeit des Vorgängers mit der neuen eingängigeren Marschrichtung. Buchanan liefert auf "Head Down" eine beeindruckende Gesangleistung ab und erfindet sich quasi mit jedem Song neu. Beim bereits erwähnten 'Wild Animal' zum Beispiel setzt er eine ungewohnt klare Stimme ein, die auf interessante Weise entrückt und abwesend klingt, dabei jedoch trotzdem zu fesseln weiß.

Der Abwechslungsreichtum der neuen Langrille ist definitiv ein Pluspunkt gegenüber dem ansonsten quasi makellosen Vorgänger und bietet, trotz der poppigeren Einflüsse, Langzeitspaß und viel zu entdecken. Man kann allerdings nicht verhehlen, dass es den ein oder anderen langweiligeren Filler gibt. 'All The Way', das mit viel Sprechgesang aufwartet und auf diese Art eine Geschichte zu erzählen versucht (in etwa wie 'The Jack' von AC/DC), ist auf Dauer eher ermüdend als fesselnd. Die RIVAL SONS befinden sich allerdings trotzdem auf dem besten Wege verdammt groß zu werden, wenn sie dieses Niveau halten, denn "Head Down" steckt trotz seiner kleinen Makel das Gros der zeitgenössischen Classic-Rock Konkurrenz in die Tasche.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Keep On Swinging
02. Wild Animal
03. You Want To
04. Until The Sun Comes
05. Run From Revelation
06. Jordan
07. All The Way
08. The Heist
09. Three Fingers
10. Nava
11. Manifest Destiny (Pt. 1)
12. Manifest Destiny (Pt. 2)
13. True
Band Website: www.rivalsons.com
Medium: CD
Spieldauer: 53 Minuten
VÖ: 17.09.2012

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