WolveSpirit - Change The World | |
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Review von Stormrider vom 09.02.2022 (7471 mal gelesen) | |
Es muss so 2015 gewesen sein, dass ich WOLVESPIRIT mal in einem kleinen Club als Vorband der zu dieser Zeit über alle Maßen gehypten BLUES PILLS live gesehen habe. Damals fand ich das für den Abend eine sehr passende Kombination, aber so wirklich abgeholt hat es mich doch nicht, sodass ich die Band danach wieder aus den Augen verloren habe. Aber nachdem mir "Change The World" nun ein paar Mal durch die alten Ohren gerockt ist, hole ich die Vorgängeralben vielleicht doch noch mal nach. Denn das, was mir damals zu viel der psychedelischen Spielerei war, ist 2022 einer angenehmen, harten und songdienlichen Rockigkeit gewichen. Der Opener, 'Don't You Know', ist bereits ein Ohrwurm par excellence, der den schmalen Grat zwischen zu viel nervtötendem Psychedelic-Gedudel und nach vorne preschendem eingängigem Hard Rock mit Leichtigkeit nimmt. Gleiches gilt auch für 'Hells Bells Are Ringing' und den Titeltrack, der auch von den bereits erwähnten BLUES PILLS stammen könnte und dessen Eindringlichkeit man sich nur schwerlich entziehen kann. Ob man mit dem Album am Ende wirklich die Welt verändern wird? Wohl kaum, dafür hat man in dem Genre dann doch bereits fast alles gehört und die Würzburger bedienen sich doch recht offensichtlich bei ihren Einflüssen. Aber es muss ja auch nicht immer die Änderung der Welt sein. Es reicht ja schon, wenn man sie dadurch verbessert, dass man das, was es bereits gibt, einfach in starke Songs gießt. Und genau das tun WOLVESPIRIT! Man hört zu jeder Sekunde das Herzblut, welches in das Album geflossen ist. Dass hin und wieder eine Melodie oder ein Songpart starke Erinnerungen an den einen oder anderen Hard Rock-Dinosaurier, vornehmlich DEEP PURPLE, hervorruft, ist absolut verschmerzbar. Aber auch Acts aus den 90ern haben ihre Spuren im Sound hinterlassen. So erinnert mich die Akkordfolge im Intro von 'Thunder And Lightning' stark an 'Weak' von SKUNK ANANSIE. Am Ende sind die elf Tracks einfach eine runde Sache in der Schnittmenge aus Blues, 'I Belong To You' startet als Ballade und erwächst dann zum Bluesstück mit starkem Solo, Hard Rock, einem Tropfen Southern oder Country ('Fallen') und durch die Orgel wird auch immer wieder auf die Zeit der großen Jams referenziert. Sängerin Debbie mag vielleicht nicht den größten Stimmumfang der Musikhistorie haben, klingt immer wieder leicht gepresst und manchmal auch ein bisschen drüber. Aber auch für sie gilt, dass sie kleine Schwächen in den Tonlagen mit Leidenschaft und durch ihre authentische Performance problemlos wettmacht. Und am Ende ist es das, was Rockmusik ausmachen sollte. Leidenschaft!!! Ich ziehe eine spürbar leidenschaftliche Performance immer der technischen Perfektion vor, weil sie einfach mehr Gefühl vermittelt. Und hier machen WOLVESPIRIT einiges richtig. Da auch der Sound des in Nashville aufgenommenen Albums wunderbar ins Gesamtbild passt und angenehm warm eingefangen wurde, gibt es für Fans die 70er-Jahre-Rock mögen keinen Grund, dem Album nicht einen Durchlauf zu geben, um sie zu überzeugen. Ob das MAD MAX-Outfit aber wirklich sein muss, bleibt indes dennoch fraglich. Das sieht nämlich alles andere als authentisch aus. Auf der anderen Seite ist MAD MAX auch so old school, dass es fast schon wieder zum Retro Rock der Band passt. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Don't You Know 02. Hells Bells Are Ringing 03. Change The World 04. Thunder And Lightning 05. Strong Against The Wind 06. Drown You Down 07. Fallen 08. Time Is Running 09. Over The Rainbow 10. I Belong To You 11. Crazy | Band Website: www.wolvespirit.com Medium: CD Spieldauer: 46:59 Minuten VÖ: 21.01.2022 |
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