Ottone Pesante - DoomooD | |
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Review von Metal Guru vom 17.04.2020 (8472 mal gelesen) | |
OTTONE PESANTE kommen aus Italien und bestehen aus 1x Posaune, 1x Schlagzeug, 1x Trompete. Frage: WAS bitte hat DAS bitte mit Metal zu tun? Antwort: Alles oder/und nichts! Die (Info-Zitat) "wahrscheinlich erste Blechbläser-Metalband der Welt" nutzt nicht nur ein ansehnliches Arsenal an Effektgeräten (Distortion, Echo, Harmonizer, Looper, Octaver, Pitchshifter, Reverb), sondern auch die Gunst der multistilistischen Stunde - solche Musik hab' ich tatsächlich noch nie gehört! Warum - solche Musik gab's bisher nicht (= durfte nicht sein, hat sich niemand zu machen getraut, ist niemandem eingefallen, war 'verboten') ODER solche Musik hat bisher ihren Herkunftsort nicht verlassen (= ist nicht nach Deutschland respektive in meinen Rechner rübergeschwappt). Aber zu Zeiten von Corona, WorldWideWeb und Zwangszusammenwachsung scheint nunmehr alles möglich - gut so! "DoomooD" ist nach der Eröffnungs-EP "Ottone Pesante" (2015), den beiden Full-Lengths "Brassphemy" (2016) und "Apocalips" (2018) die mittlerweile dritte Scheibe des italienischen Spezialkommandos und ihr Titel (der Scheibe, NICHT des Spezialkommandos) ist KEIN Zufall: Kannste von vorne nach hinten/links nach rechts, aber auch von rechts nach links/hinten nach vorne lesen - bleibt sich eins und nennt sich 'Palindrom'. Bezogen auf das Konzept/die Komposition/den Klang von "DoomooD" bedeutet das: Anfänge/Enden, irgendeine Art konventionellen Liedaufbaus, Refrains/Strophen gibt's hier nicht oder wenn, dann selten oder/und wenig. Was "DoomooD" auf KEINEN Fall ist: Doom (as us regular folks would expect it)! Nein, das Tempo der vierunddreißig Minuten und neunzehn Sekunden rotierenden Scheibe verlässt den mittellahmen Geschwindigkeitsbereich faktisch nie, die einzelnen Lieder sind sowohl relativ kurz (= nix Doom) als auch als solche identifizierbar (= mehr oder minder festgelegte Abfolge musikalischer Ereignisse) und die drei Instrumente bleiben identifizierbar - also, meistens. Ob das Teil aber vorwärts wie rückwärts klingt, möchte ich hiermit ernsthaft bezweifeln. Ok, hab' ich jetzt noch nicht ausprobiert, aber 'nen Versuch wär's schon wert, oder? Assoziationen: Avantgardistische Fanfaren für den 'uncommon man', Horrorfilm-Soundtrack, mundgeblasene Metal-Mantras, Trompeten von Jericho, tieffrequentes Unisonogebläse und so weiter und so weiterer. Um diese doch reichlich abgefahrene Angelegenheit ansatzweise attraktiver zu gestalten, wurden - zwecks vokaler Verfeinerung - Gäste eingeflogen: So singt Sara Bianchin (von MESSA) auf 'Tentacles' und schreit sich Langzeitgruppenfreund Silvo Sassi (von ABATON) auf 'Serpentine Serpentone' und 'Strombacea' seine Lungen aus dem Leib - meine liebe Frau Gesangsvereinin/mein lieber Herr Gesangsverein! Wären das Werk wuchtiger, die Vocals vehementer und die Drums derber, gäb's von mir acht oder neun Tropfen. So aber 'nur' sieben sabbernde (Tropfen) für dieses chartuntaugliche, hitpotenziallose, ohrentwurmende Zeugnis ziemlich zerfahrener Zeiten! Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro The Chasm 02. Distress 03. Tentacles 04. Coiling Of The Tubas 05. Serpentine Serpentone 06. Ocean On A Eco 07. Grave 08. Strombacea 09. Endless Spiral Helix 10. End Will Come When Will Ring The Black Bells | Band Website: www.ottonepesante.it/ Medium: CD Spieldauer: 34:19 Minuten VÖ: 17.04.2020 |
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