Interview mit Dakkar von Narbeleth

Ein Interview von grid vom 28.05.2014 (12437 mal gelesen)
NARBELETH aus Kuba machten mit "A Hatred Manifesto" Lust auf ein kurzes Gespräch. Dakkar sprach über seinen bevorstehenden Auftritt beim Under The Black Sun Festival und erzählte noch einiges mehr.

Hallo Dakkar und herzlich willkommen bei Bleeding4Metal! Ich gratuliere zu "A Hatred Manifesto", das eine gute Möglichkeit bietet, mit Dir zu sprechen. Zuerst möchte ich Dich bitten, Dich unseren Lesern vorzustellen und uns zu erzählen, was der Name NARBELETH bedeutet.

Dakkar: Hail! Danke für deine Worte zu meinem neuen Album! NARBELETH bedeutet in der Tolkins Sindarin Sonnenschwund. Das ist in Middle Earth der Monatsname, der unserem Oktober entspricht, mein Geburtsmonat.

"A Hatred Manifesto" wurde sehr gut von der Presse aufgenommen. Hast Du das erwartet? Bist Du überrascht?

Dakkar: Ich bin über die Reviews wirklich überrascht und wie gut das Album im Allgemeinen aufgenommen wurde. Ich hatte mit dem Album meine Ziele und die wurden bis jetzt erfüllt.

Ganz eindeutig bist Du von verschiedenen nordischen Bands beeinflusst worden. Erinnerst Du Dich noch an Deinen ersten Kontakt mit Black Metal? Welches Album hat Deine Hingabe zu diesem Genre entfacht?

Dakkar: Ja, ich wurde von skandinavischem Black Metal beeinflusst, aber DARKTHRONEs "Under A Funeral Moon" war das Album, das mir definitiv den Anstoß gab, diese Musik zu machen.

Von was handeln die Songs auf "A Hatred Manifesto"?

Dakkar: Die Songs auf dem Album handeln von meinem Hass gegenüber der Gesellschaft und wie mittelmäßig die Leute heutzutage sind. Meine Lyrics sind Black Metal und handeln darüber, dass du als Einziger die Kraft hast, dein Leben zu ändern und in die Richtung zu lenken, die du willst, um jeden Tag geistig souveräner zu werden.

Was möchtest Du dem Genre Black Metal mit Deiner Musik zufügen?

Dakkar: Ich will dem Black Metal nichts hinzufügen. Ich will ihn einfach auf orthodoxeste, dunkelste Art spielen, meine Einflüsse und die Wurzeln des Genres ehren. Wenn ich neue Elemente und Änderungen einbringen würde, ist es nicht länger Black Metal.

In ein paar Wochen spielst Du auf dem Under The Black Sun Festival. Wie kommt es dort zu Deiner Anwesenheit?

Dakkar: Ich erfuhr das erste Mal von dem Festival durch JUDAS ISCARIOTs Livealbum von diesem Event. Ungefähr vor einem Jahr entschloss ich mich an die Festivalorganisation zu schreiben, um in Anbetracht meiner Musik eingeladen zu werden; und sie stimmten zu.

Glaubst Du, dass Black Metal seine Magie vollständig in einer Open Air-Spielstätte entfalten kann?

Dakkar: Absolut, Under The Black Sun ist ein Open Air, das im Wald stattfindet, so dass es perfekt zum Genre passt. Es ist ein großartiger Platz.

Als Ein-Mann-Projekt bist Du komplett unabhängig, was den kreativen Teil betrifft. Aber um live zu spielen brauchst Du ein paar helfende Hände. Bitte erzähle uns ein wenig über die Leute, die Dich auf der Bühne begleiten werden.

Dakkar: Ja, NARBELETH braucht die Hilfe von anderen Kämpfern, um Shows zu spielen und diesmal wird das Line-Up aus mir (Bass und Gesang), an der Gitarre King Abraxas, der mit NARBELETH schon auf Kuba gespielt hat und Fernando am Schlagzeug bestehen; ein großartiger Schlagzeuger aus Argentinien, der in Spanien lebt und mit King Abraxas in der Death Metal-Band KRYPTICY spielt.

Was war der erstaunlichste Augenblick, den Du je beim Livespiel erlebt hast?

Dakkar: Bis zu diesem Zeitpunkt war das beste Konzert hier auf Kuba beim Brutal Fest 2012. Das Publikum war unglaublich und wir alle genossen die Show aufs Höchste.

Lass uns ein wenig über die Situation auf Kuba reden. Gibt es eine Black Metal-Szene? Gibt es Unterdrückung für Extreme Metal-Musiker? Was sind die größten Hindernisse? Was ist mit Zensur?

Dakkar: Hier gibt es weder Repression noch Zensur, aber wir haben wirtschaftliche Schwierigkeiten. Das Schwierigste ist es, Instrumente, Aufnahmegeräte, Proberäume zu bekommen. Eine Black Metal-Szene existiert und besteht aus einigen Bands und einer großen Anzahl von Anhängern. Die Szene ist größer, als man auf einer karibischen Insel erwarten kann.

Seit Deinem Anfang 2009, als Dein erstes Demo veröffentlicht wurde, bis heute, hast Du mit der englischen Sprache gearbeitet. Warum benutzt Du nicht Deine Muttersprache?

Dakkar: Spanisch ist eine zu weiche Sprache, um für den Metal geeignet zu sein. Es gibt einige Bands, die sie benutzen, aber ich mag das nicht. Ich habe lateinische Sätze verwendet, aber ich schreibe nach wie vor in Englisch, der Weltsprache.

Gibt es Pläne die Lieder von Deinem Demo "Dark Primitive Cult" wieder zu veröffentlichen?

Dakkar: Vielleicht nehme ich auf zukünftigen Alben diese Songs wieder auf, das ist eine Idee, die ich überlege, obwohl ich ziemlich glücklich mit dem Sound des Demos bin. Abwarten. Wenn ich es mache, werden sie nicht auf dem gleichen Album veröffentlicht.

Abgesehen von Deinem Demo gibt es auf jedem Deiner Alben einen Coversong. Welche Songs planst Du in Zukunft zu covern? Was fasziniert Dich daran, Songs zu covern?

Dakkar: Coversongs sind meine Art Bands zu ehren, die mich direkt inspiriert haben und besondere Lieder, die mir gefallen und mit denen ich mich identifizieren kann. Ich habe einige Cover für die Zukunft geplant und mit Sicherheit wird sich bald Zeit für eines von BATHORY finden.

Bitte verrate unseren Lesern, was Dein absolutes Lieblingsalbum im Black Metal ist.

Dakkar: "Under A Funeral Moon", zweifellos.

Was können wir von NARBELETH in der Zukunft erwarten? Arbeitest Du schon an neuen Liedern?

Dakkar: Ich werde an neuen Songs arbeiten, sobald ich aus Europa zurückgekommen bin, obwohl ich schon einige Riffs aufgenommen habe.

Vielen Dank für Deine Zeit, meine Fragen zu beantworten. Ich bin am Ende meiner Fragen. Wenn es irgendetwas gibt, was Du unseren Lesern noch sagen möchtest, dann ist jetzt die Zeit dafür. Die letzten Worte sind Deine.

Dakkar: Vielen Dank an Dich für das Interview und an alle NARBELETH-Anhänger für ihre Unterstützung. Man sieht sich auf dem Under The Black Sun. Hail!

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