Deimos' Dawn - God Of Pain

Review von derkleinekolibri vom 29.11.2024 (3848 mal gelesen)
Deimos' Dawn - God Of Pain "Keyboards haben in der harten Musikwelt nichts zu suchen, Legenden sterben nie und Marc Grewe singt immer Death Metal." Dieser Satz steht auf der Webseite von DEIMOS' DAWN, einer Berliner Truppe, die es seit sieben Jahren gibt. Das Schöne an unserer Welt ist: "Dinge und Zeiten ändern sich." Bestes Beispiel ist eben Marc Grewe, der mit seiner fulminanten Stimme auf der im Oktober 2024 erschienen EP "God Of Pain" diesem Thrash Metal-Meisterwerk zu einem Glanz verliehen hat, der noch weiter strahlt, wenn die (leider nur) 17 Minuten Spielzeit längst vorüber sind. Das kommt dabei heraus, wenn sich der ehemalige SODOM-Gitarrist Andy Brings vor Begeisterung über Konzept und Songs bereits bei DEIMOS' DAWNs Debütalbum "Anthem Of The Lost" (2023) verpflichtet fühlte, Texte zu schreiben und Marc Grewes Vocals zu produzieren und es auch hier unbedingt machen "musste".

Die in den Farben Blau, Rot und Schwarz lieferbare Vinyl-EP beinhaltet fünf Songs. So weit, so gut. Ein kleines Detail stört mich allerdings, denn bereits drei der Titel wurden dieses Jahr vorab veröffentlicht. Insofern gibt es also nur zwei wirklich neue Stücke. Wäre "God Of Pain" ein Album mit doppelt so vielen Titeln geworden, störte mich das mit diesen drei Liedern kein bisschen.

Doch all das kann mein heutiges Urteil nicht im mindesten beeinflussen, denn die fünf Songs rauschen am Hörer vorbei, als gäbe es keinen Morgen mehr. Es verwundert nicht, denn DEIMOS' DAWN machen aus ihren Einflüssen kein Geheimnis: "Arise", "Coma Of Souls", "Seasons In The Abyss" und "Tapping The Vein" - vier Alben, zu denen man sich jeden Bandnamen schenken kann. Ergänzt um ihre eigene Handschrift, hält man mit ihrer EP ein Produkt in der Hand, das über jeden Zweifel erhaben und in die Gruppe meiner Favoriten des Jahres ohne Wenn und Aber eingedrungen ist.

Das Line-up besteht aus dem bereits erwähnten Marc Grewe (Gesang), dereinst Mitglied von MORGOTH, dazu gesellt sich Andy Doé (Gitarre), der wundervolle Riffs in die Gegend schleudert, außerdem Matze Lange (Bass), dem ich tierische Gänsehautmomente verdanke, und schließlich das Schlagzeugmonster Mathias Schmidt, der knallhart alles aus der Welt brettert, was sich ihm entgegenstellt. Hört mal nach ungefähr 100 Sekunden bei 'Rise Of The Mutilated' rein, da explodiert der Vierer förmlich. Genauso prachtvoll zwingt euch 'One Million Bullets' nicht nur die Lautstärke zu erhöhen, sondern auch in Bewegung zu verfallen. Knallt man dann noch inbrünstig "war machine" während des Stücks heraus, wird man zwangsweise tief in den Sog dieses Songs hineingezogen. Ja, und was kommt dann? Die Jungs spielen ein MORGOTH-Cover ('Resistance') mit einer Inbrunst, als könnten sie damit sämtliche Dummheit der Welt aus den Hirnen der befallenen Menschen blasen. So soll Thrash Metal sein.

"God Of Pain" ist so herausragend, dass die EP noch immer läuft, obwohl ich längst mit dem Rezensieren fast durch bin. An die 20 Durchläufe mussten meine Nachbarn (zwischen Mitte 20 und über 90 Jahre alt) bisher ertragen, in der vergangenen Nacht sogar bis frühmorgens um drei Uhr, und niemand hat sich beschwert. Vielen Dank dafür! Das musste mal gesagt werden.

Anspieltipp: "Unmöglich!" Warum? Alle fünf Titel haben das absolut gleich hohe Niveau! Dafür bekommt ihr einen anderen Tipp von mir: "Kaufen, kaufen, kaufen!"

Gesamtwertung: 10.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. God Of Pain
02. Lambs To The Slaughter
03. Rise Of The Mutilated
04. One Million Bullets
05. Resistance (Morgoth Cover)
Band Website:
Medium: EP
Spieldauer: 16:59 Minuten
VÖ: 25.10.2024

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