Triumph - Live at Sweden Rock Festival | |
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Review von Warlord vom 24.08.2012 (8668 mal gelesen) | |
Eine Wiedervereinigung, auf die alle Freunde des melodischen Hardrocks gewartet haben. Oder? Zumindest ich habe mich auf ein Wiederhören mit TRIUMPH gefreut. In den 80er Jahren waren die drei Kanadier mit Alben wie "Progressions Of Power", "Allied Forces", "Never Surrender" und ihrem Live-Album "Stages" sowas wie Geheimtipps für den melodisch orientierten Headbanger. Die Band gab es schon seit Ende der 70er Jahre, in Amerika spielten sie in großen Stadien, während in Europa nicht so viel ging. Den Grund sah ich schon damals im oft unspektakulären Songmaterial. 'When The Lights Go Down', der Opener des vorliegenden Sets, ist da ein schönes Beispiel. Ein simpler Rocker, der nun wirklich so gar keine Überraschungen mit sich bringt. Dazu ein matschiger Sound, wie schon damals auf dem 80er Live-Album "Stages". 'Lay It On The Line' könnte in Teilen auch von BON JOVI sein. Außerdem: Was soll die zweite Gitarre von Dave Dunlop? Es ist schade, wenn eine Band in der Original-Besetzung nicht in der Lage ist, ihre Songs ansprechend zu performen. 'Allied Forces' geht dann mal etwas mehr nach vorne, aber das pappige Schlagzeug kann mich nicht wirklich begeistern, es klingt teilweise fast elektronisch. Außerdem kann man den Bass kaum hören. Hier musiziert eben kein Trio, sondern ein Quartett und die Rhythmus-Sektion hoppelt nur mit, anstatt, wie in einem Trio üblich, Akzente zu setzen. 'Never Surrender' ist dann endlich mal ein Klasse-Song, auf der Studioausgabe hört sich der Gesang von Rik Emmett allerdings eine ganze Ecke besser an. 'I Live For The Weekend' stammt von "Progressions Of Power", dem Album, das mir am besten in Erinnerung geblieben ist. Wieder ein simpler Rock'n'Roller, gesungen von Gil Moore. Was für eine Abwechslung wäre da eine Walze wie 'Nature's Child' gewesen. Aber man will ja ein Stadion-Publikum unterhalten. 'The Blinding Light Show' vom Debüt kannte ich noch nicht, eine ebenfalls kaum der Rede werte Halb-Ballade, die sich über episch lang(weilig)e 10 Minuten quält. 'Rocky Mountain Way' könnte auch kein klischeehafterer Blues-Schunkelrocker sein. Ich frage mich wirklich, wo manche Rezensenten (wie gerade wieder im Internet gelesen) einen "progressiven Anstrich" von TRIUMPH sehen. An diesem Song ist jedenfalls absolut NICHTS progressiv, im Gegenteil, sowas war schon in den 80ern altmodisch. Wobei ich das Gitarren-Gniedel-Duell noch gar nicht erwähnt habe. Schlechter Sound und viel Lärm, mehr ist nicht gewesen. Mit 'Magic Power' folgt der wahrscheinlich größte Hit der Band, flotter Poprock mit hübschem Refrain. 'Rock & Roll Machine' klingt wie eine solche, völlig überraschungsfrei und der mumpfige Sound ist kaum noch zu ertragen. Zum Schluß wird noch die Parole 'Fight The Good Fight' ausgerufen und da antworte ich gerne: Please don't! Fazit: Liebe Rock-Dinosaurier, manchmal ist es besser, rechtzeitig in Rente zu gehen und danach auch NICHT wieder zu irgendwelchen Reunions aufzutauchen. Dann bleibt vielleicht der Mythos des Geheimtipps erhalten. So aber muß ich erschreckt feststellen, dass nicht ohne Grund über die Jahre niemals ein TRIUMPH-Album den Weg in meinen Player gefunden hat. Kommerz-Hardrock ohne Ecken und Kanten und vor allem ohne Ideen. Die Fans mögen es mir verzeihen, aber die Musik von TRIUMPH ist wirklich nicht der Rede wert, der Sound dieses Albums ebenfalls nicht, deswegen rate ich Neulingen hier deutlich vom Kauf ab. Gesamtwertung: 4.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. When The Lights Go Down 02. Lay It On The Line 03. Allied Forces 04. Never Surrender 05. I Live For The Weekend 06. Blinding Light Show 07. Rocky Mountain Way 08. Magic Power 09. Rock & Roll Machine 10. Fight The Good Fight | Band Website: www.triumphmusic.com/ Medium: CD + DVD Spieldauer: 71:12 Minuten VÖ: 24.08.2012 |
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