A Somber Funeral - Summertime Sorrow

Review von Froosti vom 27.03.2024 (7019 mal gelesen)
A Somber Funeral - Summertime Sorrow Die im Herbst 2023 gegründeten A SOMBER FUNERAL veröffentlichen mit "Summertime Sorrow" ihr Debütalbum. Die recht frische Band ist mir bisher vollkommen unbekannt, aber der Titel und das Cover wecken meine Neugier. Der Holzstich, zumindest denke ich, dass sich um einen handelt, in Kombination mit dem Titel, weckt in mir die Erwartung, ein Black Metal-Werk mit einer ordentlichen Ladung Melancholie zu erhalten. Schleppend, roh und schwer kommt mir in den Sinn. Ich bin gespannt, ob ich damit richtig liegen werde.

'Smell Of Carcass In Summer Breeze' leitet das Album im ersten Moment etwas ungewohnt ein. Das lange Intro beginnt ruhig, melodisch und recht einfach mit zwei Gitarren und dem Schlagzeug im Hintergrund. Nicht das Intro, was ich von melancholischen oder atmosphärischen Bands gewohnt bin. Allerdings baut der Titel auch Atmosphäre auf und nach mehreren Durchläufen passt er ganz gut ins Konzept des Albums, auch wenn das Intro für mich ein wenig zu lang geraten ist.

Fließend geht 'Smell Of Carcass In Summer Breeze' in den ersten "richtigen" Black Metal-Song 'Drowned Soul' über und zeigt direkt, wo eine der Schwächen oder Stärken des Albums liegt. Die Produktion beziehungsweise der Sound von "Summertime Sorrow" ist an manchen Stellen verwaschen. Die Gitarren wirken dünn und kalt, das Schlagzeug etwas zu weit im Hintergrund, der Gesang und die Keyboards recht dominant im Vordergrund. Besonders der breite Keyboard-Teppich, der sich über das gesamte Album legt, wird die Meinungen zu dem Album weit auseinandertreiben. Mich erinnert das im Entferntesten an alte SUMMONING-Platten. Die einen werden das als Oldschool- oder LoFi-Sound anerkennen, die anderen werden es aufgrund des Sounds eher ablehnen. Meiner Meinung nach könnte es etwas sauberer produziert sein, aber mit dem Sound kriegen sie mich eher als mit einer modernen und druckvollen Produktion.

Abseits der Sound-Thematik bieten A SOMBER FUNERAL eine Mischung aus traditionellem und melodischem Black Metal. Meist im Midtempo angelegt, sägen sich die Gitarren, wie man es gewohnt ist, durch die einzelnen Songs. Verzweifelnd klagt der Gesang sein Leid druckvoll aus den Boxen, wenn auch auf Albumlänge hin ohne große Variation. Das Schlagzeug und das Keyboard bauen das Rückgrat der Platte auf und sorgen dafür, dass es nicht vollkommen schleppend herüberkommt. Immer wieder blickt etwas Abwechslung in den Titeln durch, wie in den Songs 'Buried In Waves Of Time' und 'Grief Burial'. Ich wünsche mir für zukünftige Alben, dass die Band sich da etwas mehr zutraut, da "Summertime Sorrow" auf voller Länge doch ermüdend wirkt.

Allerdings unterstützen die fehlende Abwechslung und leichte Monotonie die Atmosphäre und das lyrische Konzept des Werkes. Die Texte drehen sich um Themen wie Verlust, Trauma oder Trauer. Es ist erfrischend, mal solche Themen nicht von einer reinen Depressive Black Metal-Band zu hören.

Betrachtet man die Atmosphäre, das lyrische Konzept und kann über das Problem mit dem Sound hinwegsehen, haben A SOMBER FUNERAL ein typisches, aber gut umgesetztes, Melodic Black Metal-Debütalbum veröffentlicht. Nichts Neues, aber halt auch keine totale Katastrophe. Mir geht das Album gut ins Ohr und ich habe mich dabei erwischt, wie ich es in den vergangenen Tagen mehrmals durch meinen Kopfhörer gejagt habe. Wer "entspannenden" Black Metal mag und nicht vor einem breiten Keyboard-Teppich zurückschreckt, sollte "Summertime Sorrow" mal eine Chance geben.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Smell Of Carcass In Summer Breeze
02. Drowned Soul
03. Astral Nomad
04. Buried In Waves Of Time
05. Grief Burial
06. Land Of Ever Twilight
07. The Black Earth
08. Mother's Cry
09. Balad Of A Demon
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 46:54 Minuten
VÖ: 01.03.2024

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