Adversarial - Death, Endless Nothing And The Black Knife Of Nihilism

Review von EpicEric vom 05.09.2015 (7712 mal gelesen)
Adversarial - Death, Endless Nothing And The Black Knife Of Nihilism Es ist Freitagnacht, kurz vor eins und ich sitze genau hier, um diese Rezension in den Äther zu boxen, statt irgendwas zu tun, was meiner Leber sehr viel weniger gut täte. Gut, die Flasche Hansa zwischen Keyboard und meiner trägen Fassade lasse ich mir nicht nehmen. Fehlt nur noch was Gesetztes, Eingängiges auf die Ohren, um wie eine Möhre in der Kürbissuppe in den Samstag zu gleiten. Und was liegt da näher als ADVERSARIALs "Death, Endless Nothing And The Black Knife Of Nihilism"?!

Richtig, das Meiste. Das weiß man entweder durch den Titel, oder weil man die Augen nicht von dieser formschön dem Rhetorikzentrum schmeichelnden Plattenkritik lassen kann, sie nunmehr zum zweiten bis dritten Mal liest und schon weiß, wie sie ausgeht.

Eigentlich muss man sie gar nicht komplett lesen, denn immer, wenn ich im Begriff bin, in einem Absatz nicht zu erwähnen, dass das Album klingt, als wäre ein geschlechtsgewandelter John Wayne Gacy auf dem Olympus Mons ihrer Menstruation in den Pantheon der Chaosgötter des Warps aufgestiegen, kommt ein Song wie 'Cursed Blades Cast Upon The Slavescum Of Christ', packt mich an den Schultern und schüttelt mir diese schelmischen Gedanken mit 530bpm aus den Rippen.

Wir reden hier übrigens - und da darf der geneigte Gebolzefan aufhorchen - nicht von künstlich aufgedunsenem Grindcoregerumpel, sondern von Death Metal, bei dem einfach nur so ziemlich alle Regler auf 11 gedreht wurden. Genau genommen verfließen die Grenzen zum Blackthrash durchgehend, sämtliche Anleihen an das Gedresche des einfachen Volkes, wie ich es hier nennen möchte, in Form von MIDNIGHT-Gepunke werden gekonnt ignoriert, damit jeder der drei Musiker brav seine 64tel-Tremoli büffeln kann. Jau, derartiger Höllenlärm ist durchaus instrumental minimalistisch zu dritt musizierbar. Kennt ihr BÖLZER? Solche Mukke scheint irgendwie nur mit Economy-Besetzung richtig zu ziehen. Der Vergleich zu den Kollegen aus Zürich ist umso angebrachter, wenn man sich die diffusen Ultrashreds von der Saitenfront ansieht, die ich hier als Trademark hervorheben möchte. Und die organischen, fetten Drums kann man gar nicht genug loben.

Nähern wir uns der Sache mal pragmatisch: "Death, Endless Nothing And The Black Knife Of Nihilism" ist ziiiiiemlich, ziemlich nah an reinem Lärm. Wer aber hinhört, ja, feststellt, dass hier Instrumente und ein hin und wieder untergehender Gesang am Werke sind UND dann auch noch an der richtigen Stelle auf den Kopf gefallen ist, um sowas geil zu finden, der hat hier vielleicht seine große Liebe vor sich. Ich mein', ich hab die Platte ein gutes halbes Dutzend mal rotieren lassen und bin noch nicht ansatzweise durch die Strukturen durchgestiegen. Braucht noch ein angehender Musiklehrer / Fallanalytiker / Metzger ein Thema für die Doktorarbeit?

(Anm. d. Red.: nur eine Flasche Hansa? OK, was war sonst noch in der Kürbissuppe?)

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Dissenting the Waking Shell
02. Intro
03. Immersion Void Paragon
04. Eonik Spiritual Warfare
05. Interlude
06. Cursed Blades Cast Upon the Slavescum of Christ
07. Old Ruins Slumber in a Crushing Hatred of Man
08. Lone Wresting Hymns to the Warmoon of Chaos
09. Death, Endless Nothing and the Black Knife of Nihilism
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 37 Minuten
VÖ: 21.08.2015

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