Blut aus Nord - 777 - Sect(s)

Review von Kex vom 16.05.2011 (7452 mal gelesen)
Blut aus Nord - 777 - Sect(s) BLUT AUS NORD haben seit 1994 eine Vielzahl an Silberlingen auf den Markt gebracht, und abgesehen von dem aus der Reihe fallenden "Mort" sind die Franzosen in der Regel Garant für Black Metal zwischen Frost und Epos, kalter Verzweiflung und kraftvollem Zorn sowie gelähmter Trauer und abgrundtiefem Hass. "777 Sect(s)" ist der erste Teil einer Reihe von drei Alben, deren nächste Teile im September und November erscheinen werden.

Das Trio beweist auch hier wieder deutlich die Bandbreite des eigenen Könnens. 'Epitome 1' knüpft dabei vor allem an älteren Werken an, gekennzeichnet durch die gnadenlos daher knüppelnde Doublebass, den in rasender Geschwindigkeit malträtierten Becken und blechern verzerrten Riffs. Irgendwo aus dem Hintergrund knarrt Vindsvargs unverwechselbarer Gesang und Verzweiflung macht sich breit. Im Verlauf des Songs wandelt sich der Instrumenteneinsatz von klirrend kaltem, rohem Spiel hin zu lang gezogenen Passagen im Midtempo mit epischem Charakter. In diesem Sinne schließt auch 'Epitome 2' zunächst etwas melodiöser angehaucht an. 'Epitome 4' versetzt hingegen in völlige Lethargie – die Doublebass schallt tiefer aus den Boxen, die Becken sind zurückgenommen, und aus dem schwerfälligen Midtempo entwickelt sich ein gleich bleibender, leicht treibender Rhythmus, fünf Minuten im Wechsel mit schwer gesetzten und lang anhaltenden Akkorden. Unterbrochen wird das ganze jäh von harschen Growls, um anschließend wieder in den gleichen lethargisch stimmenden Rhythmus zu verfallen. Nach zehn Minuten mischt sich schließlich ein verwehter Geisterchor dazu - besser kann ich diese Stimmen nicht beschreiben, und spätestens hier beginnt denn auch Langeweile Einzug zu halten. BLUT AUS NORD bleiben vor allem dem charakteristischen, nicht enden wollenden Song auf jedem ihrer Alben treu. Erweckt wird der Hörer brutal mit 'Epitome 5' und einer auf Vollgeschwindigkeit laufenden Doublebass, dennoch bleibt die Lethargie erhalten. Mit 'Epitome 6' schließlich wird der Hörer nochmal in episch-melodische Ausläufer des Blackmetal entlassen, ein harmonischer Song, um entspannt den Nacken zu schaukeln oder einfach die Seele in der Abenddämmerung baumeln zu lassen.

Fazit: BLUT AUS NORD stellen erneut unter Beweis, dass nordischer Schwarzmetall auch im Westen Europas hergestellt mit den Vorbildern aus Norwegen mithalten kann. Allerdings warte ich immer noch auf den Song mit dem gewissen Etwas – bei allem Können und aller Variabilität folgt dem ewig langen 'Epitome 4' auf "777 Sect(s)" nicht der herausstechende Song, der dies wieder vollends rausreißt. Insgesamt dennoch für Schwarzmetaller hörenswert.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Epitome 1
2. Epitome 2
3. Epitome 3
4. Epitome 4
5. Epitome 5
6. Epitome 6
Band Website: www.myspace.com/thehowlingofgod
Medium: CD
Spieldauer: 45:29 Minuten
VÖ: 22.04.2011

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