One Machine - The Distortion Of Lies And The Overdriven Truth

Review von des vom 28.03.2014 (5551 mal gelesen)
One Machine - The Distortion Of Lies And The Overdriven Truth Unter dem Banner ONE MACHINE hat FORBIDDEN-Gitarrist Steve Smyth eine illustre Runde um sich geschart, um das Debüt mit dem sperrigen Namen "The Distortion Of Lies And The Overdriven Truth" einzuspielen. Unterstützt wird Smyth dabei vom MERCENARY-Sänger Mikkel Sandager und an Gitarre und Bass von Jamie Hunt (BIOMECHANICAL) sowie MNEMIC-Basser Tomas Koefoed. Dass Smyth auch lange Jahre als Gitarrist bei TESTAMENT und vor allem bei NEVERMORE tätig war, wird nach den ersten Takten offensichtlich: Steve Smyth teilt offenbar mit Jeff Loomis die Vorliebe für frickelige und komplexe Gitarrenstrukturen.

Zu den weiteren NEVERMORE-Trademarks, die zum Einsatz kommen, sind neben den Frickelgitarren die unvermittelten Wechsel zwischen zornigen Strophen und extrem melodiösen Refrains zu nennen. Sänger Mikkel Sandager liegt stimmlich in einer ganz anderen Lage als Warrel Dane und liefert extrem krasse und sperrige Gesangslinien ab, die den Zuhörer in ein Wechselbad aus Stirnrunzeln und Begeisterungsstürme stößt. Dazu gehört der Sound der Platte mit zum Fettesten, was in letzter Zeit aus meinen Kopfhörern geperlt ist. Somit lassen mich vor allem die ersten fünf Songs vollkommen geplättet zurück; geradezu eingängig ist 'Armchair Warriors', während die anderen Songs der ersten Hälfte die perfekte Balance zwischen Eingängigkeit, Anspruch und Komplexität darstellen, wobei dennoch Bauchgefühl vor Kopflastigkeit liegt.

Ab der Halbzeit wird es etwas schwieriger - möglicherweise auch darauf zurückzuführen, dass man nach den ersten 25 Minuten schon ziemlich gesättigt ist und die Grenze der Aufnahmebereitschaft erreicht ist - und noch sperriger, wie das doomige 'One Machine' unter Beweis stellt, das erst im Songfinale wieder greifbar wird; auch 'Into Nothing' weiß nicht so recht zu begeistern. Doch schließlich gibt es mit einer Halbballade 'Last Star Alights' noch einmal die Gelegenheit, Luft zu holen und für das Finale namens 'Freedom And Pain' Kraft zu sammeln, das wieder die besten Aspekte der ersten Hälfte zusammenfasst: unkontrollierte Raserei trifft auf Melodie und eigenwilligen Gesang.

"The Distortion Of Lies And The Overdriven Truth" ist eine starke Platte, die aber nichts für den Fahrstuhl ist: sehr komplex und fordert daher ihre Aufmerksamkeit. Daher dauert es auch einige Durchläufe, bis sie ihre volle Wirkung entfaltet. Freunde der härteren und progressiveren Seite von NEVERMORE sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren - keineswegs ein Klon, aber die selben Gene.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Distortion Of Lies And The Overdriven Truth
02. Crossed Over
03. Kill The Hope Inside
04. Armchair Warriors
05. Defiance
06. One Machine
07. Into Nothing
08. Evict The Enemy
09. Last Star Alights
10. Freedom And Pain
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 52:00 Minuten
VÖ: 17.02.2014

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