Witch Vomit - Buried Deep In A Bottomless Grave | |
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Review von Rockmaster vom 28.09.2019 (5818 mal gelesen) | |
Da hat doch kürzlich innerhalb der Bleeding4Metal-Crew ein Kollege einen Artikel eines Printmagazines herumgeschickt, in dem eine Band, die im selbstgeschaffenen Klischee stets ein Vollbad nimmt und das bis aufs äußerste übertreibt, übelst verrissen wurde. Promt entstand die Diskussion: Darf man das? Ist das fair? Oder schon eher ein unangenehmer Anflug von Überheblichkeit des Schreibers, der in dem Artikel so ein bisschen eine Attitüde von Trueness-Päpstlichkeit an den Tag legte? Mit WITCH VOMIT liegt mir hier eine Band vor, die alle Voraussetzungen erfüllt, in ähnlicher Weise vom gleichen Schreiber mit wenig schmeichelhaften Urteilen bedacht zu werden. Bevor es um Inhalt und Musik geht, sollte man die vier Jungs aus Portland vielleicht erst einmal vorstellen: Filth - Cranium Crushing Gore Fucker C.L. - Corpse Whisperer J.G. - Meathooks Of Doom Tempter - Evil Spells / Screams From Below Noch Fragen? Die "Evil Spells" und "Screams From Below" versteht wahrscheinlich nur der Leibhaftige selbst, somit sind die Hinweise auf die Inhalte und Themen dünne gesät. WITCH VOMIT scheinen in verrottenden Gedärmen und - was der Bandname verrät - schier zu ersaufen, und Tempter nimmt mindestens einmal morgens nach dem Zähneputzen einen tiefen Gurgler, um seiner Stimme dieses besondere Timbre zu verleihen. Lediglich bei 'Despoilment' wird nur, vergleichsweise harmlos, geplündert, und 'Squirming In Misery' windet sich um das vorherrschende Thema herum. Wenn ich mir die einzelnen Titel auf der Zunge zergehen lasse, bekomme ich wirklich Bilder im Kopf. In Verbindung mit der kompromisslosen Death Metal-Attacke (damit wäre dann auch der Stil geklärt) könnte ich mich da köstlich amüsieren. Wieviel tiefer kann man eigentlich ins Klischee springen als deep in(to) a bottomless grave? Am Ende bedienen WITCH VOMIT damit aber auch nur die übliche Zutatenliste des typischen Heavy Metal-Klischees: ein bisschen Provokation, eine Prise Geschmacklosigkeit und ganz viel Übertreibung. Ich finde das großartig. Und, ob man das aus heutiger Sicht nun wahrhaben will oder nicht, mit ihren ganz, ganz schlimmen Provokationen haben auch THE CRAZY WORLD OF ARTHUR BROWN, KISS und ALICE COOPER und all die anderen den heutigen Metal maßgeblich beeinflusst. So, am Ende wollen wir aber auch noch die Musik selber rezensieren. Die Amis machen beim 'Despoilment' keine Gefangenen, keine Frage. Tempters Gesang habe ich schon erwähnt, seine "Evil Spells" kommen gefühlt noch from below the bottomless grave. Seine und Caseys Riffs sind beinahe archetypisch für den Death Metal, soliert wird unuaffällig. Jason am Bass und Filth an den Drums untermalen das gekonnt rhythmisch, zumeist ohne die explosionsartigen Blast- und Doublebass-Attacken, wie man sie von anderen Bands des Genres häufig hört. Das Ganze ist in seiner Ausprägung kompromisslos, stilecht und technisch gut gemacht. Fazit: Für Death Metal-Begeisterte trotz der kurzen Spieldauer eine lohnende Anschaffung. Für mich persönlich fehlt der Musik trotzdem das gewisse Etwas, das die Band von anderen unterscheidet und abhebt oder das die Sogwirkung besitzt, mich zur Band in die 'Dripping Tombs' hineinzuziehen. Einfach mal mit Hexenkotze gurgeln können halt auch andere. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. From Rotten Guts (4:39) 02. Despoilment (5:02) 03. Buried Deep In A Bottomless Grave (2:37) 04. Dead Veins (4:40) 05. Dripping Tombs (3:42) 06. Squirming In Misery (Instrumental) (3:06) 07. Fumes Of Dying Bodies (3:58) | Band Website: www.facebook.com/WebsOfHorror Medium: CD Spieldauer: 27:44 Minuten VÖ: 30.08.2019 |
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