In For The Kill - In For The Kill | |
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Review von Rockmaster vom 01.10.2019 (5458 mal gelesen) | |
Ich gebe es zu, ich habe eine der bekannten Plattformen besucht, auf denen die Musikverlage selber ihre kommenden Veröffentlichungen vorab als Stream leaken. Drum hat mich das, was mir die Japaner IN FOR THE KILL gerade um die Ohren watschen, nicht gänzlich überrascht. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich wäre enttäuscht gewesen, wenn ich diese Promo nicht hätte beschreiben dürfen. Der Opener 'Chaos' beginnt mit reichlich Gitarrenkrach, generiert von Ryosuke Ichikawa, und ein paar Effekten, bevor der eigentliche Titel losgeht. Von Toru Watanabe kommt gleich ein fettes Brett aus trümmerndem Double Bass und explodierenden Drums daher, Ryo und Band-Mitgründer Tomohiro Suzuki am Bass malträtieren dazu die Saiten, dass man erst einmal über die Stilrichtung rätselt, die die Jungs uns verkaufen wollen. Dass dann wenig später der zweite Bandgründer, Takenori Inamoto, seine Vocals dazufaucht und -keift, hilft nicht direkt bei der Beantwortung der Frage. Denn so richtig will sich das Krachquartett offenbar nicht festlegen. Irgendwo zwischen Thrash Metal und Hardcore, dann wieder mit beinahe klassischen Metal-Riffs zwischen vermutlich mit Äxten zerstückelten Drums verpassen die Jungs dem Zuhörer eine nicht ganz so sanfte Ohrenmassage. Kurzum, nach höflicher Verbeugung gibt's akustisch ordentlich in die Fresse. Bereits 2013 haben sich IN FOR THE KILL um Ina und Tomo gegründet. Es hat eine Weile gedauert, in Ryo den passenden Gitarristen zu finden, und auch der Schleudersitz hinter den Fellen und Schellen war wechselhaft besetzt, bevor in Toru die aktuelle Idealbesetzung gefunden wurde. Ganze vier Jahre haben sich die Japaner Zeit gelassen, um nach einem Demo und der Ochsentour durch die Clubs ihr Debüt zu veröffentlichen. Jawoll, wir haben ein Re-Release in der Hand, aber der Zeitpunkt der Originalaufnahmen war sicher ideal. Was gewesen wäre, wenn, ist reine Spekulation. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die 11 Titel auf "In For The Kill" 2016 perfekter waren oder 2018 gereifter gewesen wären. Ich suche die ganze Zeit nach Schwächen, die ich bekritteln könnte, und finde keine. Die vier spielen perfekt, die Produktion ist - für eine Newcomerband - absolut gigantisch, gleichermaßen krachend wie klar und transparent (bin mir nicht sicher, ob das neue Label Spiritual Beast da Hand angelegt hat). In jeder Hinsicht wir die Messlatte ziemlich hoch gelegt. Für mich ist "In For The Kill" eine der großen Überraschungen und eines der besten Alben des Jahres 2019. Zu allem Überfluss ist das Cover einfach geil. Für den internationalen Erfolg fehlt noch eine werbewirksame Tour, und natürlich hoffe ich beizeiten auf einen würdigen Nachfolger. Dann ist für die Band alles möglich. Die harte Gangart und das Tempo lassen wenig Raum für Titel, die als absolute Höhepunkte herausragen. Aber das entspräche ja ohnehin nicht der japanischen Philosophie: Der Nagel, der heraussteht, gehört eingeschlagen. Dennoch empfehle ich unbedingt als Hörprobe den Opener 'Chaos', den 'Berserk Song', meinen klaren Favoriten 'Asphalt Mountain' und 'Nucleus'. Wer dabei den Lautstärkeregler nicht ganz weit aufdreht, hat empfindliche Nachbarn oder einfach einen anderen Geschmack. Und, wo ich schon 'Nucleus' erwähnt habe: Any European tour plans, guys? Vielleicht ein J-Metal-Event mit IN FOR THE KILL, ANTHEM und ELECTRIC EEL SHOCK (long time no hear! Says a "samurai 100")? OK, die spielen alle verschiedene Stile, aber ich würde auch auf drei Konzerte gehen. Bleibt nur meine höfliche Verneigung vor der Band (kommt beim Headbangen in hoher Frequenz vor) und ein ungebändigtes, wildes "Domo arigato!" Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Chaos (3:54) 02. Serpent From Hell (3:51) 03. Berserk Song (3:54) 04. Buried Alive (2:51) 05. I Am A Stranger (4:02) 06. Asphalt Mountain (3:35) 07. Spit Out The Bait (2:43) 08. War Comes (2:46) 09. Born To Be A Killer (4:09) 10. Nucleus (3:32) 11. In For The Kill (3:48) | Band Website: www.iftkjp.com/ Medium: CD Spieldauer: 39:05 Minuten VÖ: 04.10.2019 |
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