National Napalm Syndicate - Time Is The Fire | |
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Review von Opa Steve vom 10.06.2018 (5936 mal gelesen) | |
Achtung Leute, wie auch immer ihr eure interessanten Veröffentlichungen und Bands organisiert und euer Reinhören plant: Wenn ihr in eurer Übersicht eine Spalte "Geheimtipp" habt, dann macht bitte bei NATIONAL NAPALM SYNDICATE schon mal ein Kreuzchen, Ausrufezeichen, Pommesgabel oder was auch immer. Für mich war diese Band aus Finnland ein absolut unbeschriebenes Blatt. Überraschenderweise gibt es die Band sogar schon seit über 30 Jahren. Allerdings haben sie neben einigen Demos und Splits nur selten Longplayer mit jahrelangem Abstand veröffentlicht, so dass man kaum eine Chance hatte, auf diese Band zu treffen, wenn man nicht ein totaler Underground-Jäger ist. Was genau zeichnet den Stil der Finnen aus? Beim Bandnamen dachte ich zuerst an einen krachigen Newcomer im Death/Grind-Genre. Weit gefehlt. NATIONAL NAPALM SYNDICATE spielen eine Mischung aus irgendwie einer Menge Stile. Klassischer Heavy Metal ist auf jeden Fall drin. Auch früher Thrash. Aber sie haben in vielen Songs auf "Time Is The Fire" ein wunderbar ausgefallenes Riffing, überraschende Harmonien und Strukturen, so dass man den Stil nicht wirklich mit den Gassenhauern der 80er/90er vergleichen kann. Zuerst kommt das beim Hörer gar nicht so an, denn beim ersten Durchlauf ist man ein Stück weit irritiert. Was aber nur daran liegt, dass man ständig durch irgendwelche Genre-Attribute auf die falsche Fährte gelockt wird und dann wieder von der nächsten scharfen Kurve überrascht wird. Aber mit jedem weiteren Durchlauf werden das dezent verborgene Konzept und die Stärken der Finnen offenbar. Die Musiker liefern dazu eine klasse Leistung ab und das Organ von Ile ist allererste Sahne: rau und melodisch. Er könnte kraftstrotzenden Hardrock genauso singen wie pfeilschnellen Euro-Thrash. Um sich ein Bild von dem Stil zu machen, könnte man am ehesten den Titel 'Kuolema' heranziehen, der alles vereint. Klassische Riffs, unheimliche Atmosphäre, Highspeed-Passagen, vertrackte Harmonien, spielfreudige Soli mit Gefühl. 'Knife Against My Throat' vermischt ungewöhnlichen Thrash mit einem epischen Refrain, bei dem Ilas Stimme stark in den Vordergrund rückt. 'Drowning' hat einen wunderbaren und kraftvollen Hardrock-Refrain, dazu gibt es Twin-Melodien und stampfenden Heavy Metal. In der Mitte des Albums schraubt man die erzählerische Atmosphäre noch höher. Es gibt neben einem Song mit spoken words eine ICED EARTHsche Dramatik in 'Original Sin' und weit später den komplett originellen Thrasher 'Animal Is Out Of Control', der anfangs an METALLICAs 'Motorbreath' erinnert. Das Tempo zieht dann später in 'Welcome To Tomorrow' nochmal deutlich an und die reinrassigen Thrash-Anteile steigen. Dennoch behält die Band ihre Originalität im Songwriting bei. Als Bonussong gibt es nach dem Outro noch OVERKILLs 'Blood And Iron', bei dem die Band nochmal das Gaspedal voll durchdrückt und eine verdammt gute Figur abgibt. Ich bin jetzt das Album durch ein paar markante Songmarken durchgegangen und weise explizit darauf hin, dass dies nicht einmal ein Drittel der Scheibe ausmacht. NATIONAL NAPALM SYNDICATE haben auf "Time Is The Fire" inklusive Intro/Outro 16 Songs draufgepackt und mit einer vollen Stunde wirklich einen "Long"player abgeliefert. Originelles und starkes Zeug, eure Metal-affinen Ohren werden den Stoff lieben. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Pig Moon Rising (Intro) 02. Obey The System 03. In The Dead Of The Night 04. Kuolema 05. Bringer Of Pain 06. Knife Against My Throat 07. Drowning 08. Fallen Gardens 09. Original Sin 10. Ken Tästä Käy 11. Animal Is Out Of Control 12. Unholy Madness 13. Welcome To Tomorrow 14. Faces 15. The Worm Moon (Outro) 16. Blood And Iron 15. Bl | Band Website: www.facebook.com/nationalnapalmsyndicate Medium: CD Spieldauer: 59:11 Minuten VÖ: 18.05.2018 |
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