SteilFlug - Startbahn Trier-West

Review von baarikärpänen vom 11.11.2016 (5764 mal gelesen)
SteilFlug - Startbahn Trier-West Ich bin ja, so rein geographisch gesehen, etwas weitab vom Schuss, wenn es um deutsche Rockmusik geht. Deshalb war ich auch erfreut, als ich die Möglichkeit bekam, vorliegendes Erstlingswerk der Trierer STEILFLUG zu besprechen.

Die Band selbst existiert seit 2011 und ist das "Kind" von Bandgründer Chris Steil, der auch für Texte und Kompositionen zuständig ist. Und da bewahrheitet sich, leider, mal wieder, wie weit Anspruch und Wirklichkeit auseinander liegen. Laut Homepage der Gruppe bietet die Musik klassischen Hardrock in der Tradition von AC/DC bis zu LED ZEPPELIN. Problem ist, dass beim Hören der Scheibe nichts davon zu erkennen ist. Sicher, das ist alles solide gespielt, mal hart, mal zart, aber eben 'nur' Hardrock, von den selbstgewählten Vorbildern meilenweit entfernt. Was dagegen gefällt, ist die rauchige Stimme von Chris Steil, die perfekt zur Musik passt. Wenn wir schon bei der Stimme sind, kommen wir gleich dazu, was die intoniert, nämlich den Texten. Und schon wieder dieses Anspruch/Wirklichkeit. Da will uns die Biographie weismachen, dass kluge deutsche Liedermacher wie Wolfgang Niedecken (BAP) oder Klaus Lage Pate standen. Leider auch hier weit von den Vorbildern weg. Aber, und das darf durchaus als Kompliment verstanden werden, immer noch wohltuender als der Straßenköter-Pathos oder was man sonst von selbsterklärten, philosophierenden Rettern der deutschen Gitarrenmusik vorgeschwurbelt bekommt. Bei STEILFLUG ist ehrlich und klar angesagt, wenn auch noch verbesserungswürdig.

Ok, wir reden hier von einem Erstling einer Band, deren Mitglieder bisher vornehmlich als Covermusiker unterwegs waren. Da sollte man die Messlatte vielleicht nicht zu hoch anlegen. Und wie gesagt, es ist alles solide gemacht und auch bestens produziert. Potenzial ist absolut vorhanden und darf bei einem möglichen Zweitwerk gerne noch ausgebaut werden. Wer also nicht ständig im Gourmet-Tempel logiert, sondern es sich auch mal bei guter Hausmannskost gutgehen lässt, darf gerne mal reinhören (Anspieltipp 'Unterdrücker'). Die Band selbst sollte die Benotung von 5,5 nicht als Tritt vors Schienbein sehen, sondern eher als ein 'Trittchen' in den Allerwertesten, beim nächsten Mal eine Schippe draufzulegen. Und ne Ballade weniger darf's gerne auch sein - und an anderen Stellen ein wenig mehr Rumms.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Intro
2. Breit
3. Kein Morgen
4. Eisland
5. Westen
6. Weg Zu Dir
7. Unterdrücker
8. Tränen
9. Dunkelheit
10. Verkaufen
Band Website: www.steilflug.info/
Medium: CD
Spieldauer: 34:35 Minuten
VÖ: 28.10.2016

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