Extremity - Coffin Birth | |
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Review von Metal Guru vom 04.09.2018 (4817 mal gelesen) | |
EXTREMITY aus Oakland sind Marissa Martinez-Hoadley (Guitars/Vox), Shelby Lermo (Bass/Guitars/Organ/Piano/Vox) und Aesop Dekker (Drums). Bei dieser besonderen Besetzung stelle ich (mir) folgende Fragen: Wer hat hier die Hosen (bzw. Röcke/Stiefel/Strapse) an, wer das Sagen (sprich: wer komponiert, wer textet) und wie sieht's eigentlich live aus - holt sich die Band einen Bühnenbassisten (spielt Marissa also zusammen mit Shelby Twin-Lead-Guitars), einen zweiten Gitarristen (mimt Marissa also die Co-Klampferin und Shelby den Solo-Tieftöner) oder tritt die Kapelle genau so als Trio auf? Das bedeutete dann, dass Marissa die alleinige Klampferin, Shelby der alleinige Basser wäre - und genau das zöge ich mir dann sehr gerne mal rein (gier, lechz, sabber)(alles gut, es ist doch nur Musik - die Red.)! Abschlussfrage: Warum gibt's hier in unseren Breitengraden so wenige Todesmädels, wieso suchen wir für unsere Todeskapelle schon seit Jahren 'was Passendes', finden aber einfach nix (Passendes)? "Coffin Birth" ist nach ihrer 2017er Mini-LP "Extremely Fucking Dead" EXTREMITYs erste Full-Length-Scheibe. Die startet sogleich mit einem oskuren Orgelintro (!), dass mich an Dr. Mabuse meets Frankenstein meets The Spiders from Mars erinnert. Dann wird acht Stücke lang geballert, gebraten und gebrunftet, was das Zeug hält (der Infozettel nennt das 'hammer of pulverizing devastation') inklusive vergleichsweise wenig vokaler Variation (der Infozettel nennt das 'defined melodic sensibility')! Die drei Instrumentalisten möchte ich als grobmotorische Durchschnittsfuß-(und hand-)werker bezeichnen (was ich in diesem Fall aber durchaus positiv meine), die Produktion als durchwachsen, aber in sich stimmig (was ich auch positiv meine). Tempotechnisch tummelt sich die Band im mittelmäßigen bis beschleunigten Bereich, soll heißen: Bangen ja/möglich, Genickbruch nein/unwahrscheinlich. Na ja, und wie die Scheibe anfängt ('Coffin Birth'), hört sie auch wieder auf ('Coffin Death'): Das letzte Stück enthält zwar keine Käseorgel wie das erste (Stück), setzt dafür aber auf befremdliche Engelsgesänge und nebulöses Untergrundgewummer. Also, Preise für Präzision und/oder Perfektion wird "Coffin Birth" sicher nicht gewinnen, aber (Zitat ZAPPA) 'what the f...?' Ich finde, der Bandname EXTREMITY verspricht irgendwie mehr, als die Band EXTREMITY letztlich hält - meiner bedeutungslosen Meinung nach. Extrem fällt hier allenfalls die Ab- oder Aufarbeitung des metallischen Materials auf oder ab - nämlich extrem tödlich (auch dies überaus positiv gemeint)! Titel wie 'For Want Of A Nail', 'Grave Mistake' oder 'Where Evil Dwells' versprechen Widerliches, Übles, Schlimmes, Heftiges, Gemeines, Fieses, Ekelhaftes, Derbes, Böses, Abartiges, halten dieses Versprechen aber sowohl musikalisch wie auch produktionstechnisch nicht wirklich - meiner immer noch bedeutungslosen Meinung nach. Das Interessante/Komische/Lustige an der Geschichte: Mir gefällt's trotzdem! Ja, aus irgendeinem mir noch nicht so recht ergründlichen Grund macht mich EXTREMITYs "Coffin Birth" - dumpf/mumpf/stumpf, wie sie nun mal ist - jetzt hier in diesem Moment einfach nur glücklich, Punkt! Mehr als sechs blutrote Tropfen kann und möchte ich dennoch nicht vergießen (wegen der artistischen Entwicklungsmöglichkeiten nach oben, you know?) ... Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Coffin Birth / A Million Witches 02. Where Evil Dwells 03. Grave Mistake 04. Umbilicus 05. For Want Of A Nail 06. Occision 07. Like Father Like Son 08. Misbegotten / Coffin Death | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 40:11 Minuten VÖ: 20.07.2018 |
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