Syndemic - Annihilate The I

Review von Cornholio vom 25.08.2017 (5820 mal gelesen)
Syndemic - Annihilate The I SYNDEMIC aus Hamburg spielen Death Metal! Reicht das? Hmm, vermutlich nicht. Das Quintett aus dem schönen Norden der Republik legt mit "Annihilate The I" sein zweites Werk vor. Die Jungs konnten letztes Jahr beim Wacken Metal Battle die nationale Kategorie gewinnen und landeten im internationalen Vergleich nur ein Platz vom Treppchen entfernt.

Grund genug, mal etwas genauer in das Album reinzuhören. Stilistisch ist Melodic Death Metal angesagt, wobei Sänger Daniel Boretzky zwischen Growling und Keifen (für High Pitched ist es glaub ich nicht hoch genug) regelmäßig wechselt. Mir sagen Growls generell mehr zu, aber gut, das ist Geschmackssache. In jedem Fall legen SYNDEMIC Wert auf Melodien, die allerdings eher unterschwellig und begleitend auftauchen, als dass sie im Vordergrund stehen; aber wir sind ja auch nicht bei FREEDOM CALL, also alles gut. Am besten gefällt mir 'Into Oblivion', das mich etwas an MY DARKEST HATE erinnert, erst Midtempo, dann langsam und heavy, kurz akustisch, und am Ende werden sogar noch ein paar Blastbeats eingebaut. Das folgende 'Exileseeker' hat wohl den einprägsamsten Refrain. Der besteht zwar nur aus einem Wort, das aber geht durch Mark und Bein! Auch der ruhige und dunkle Part im Mittelteil passt perfekt. Im zweiten Teil der Scheibe fahren SYNDEMIC die Aggressivität zugunsten von doomiger Stimmung etwas zurück, aber keine Angst, die Mucke ist noch roh genug; es muss ja nicht immer die Brechstange sein. 'Whispers Of Retribution' kommt gut an, das verhältnismäßig melodische 'Carnal Sedation' wirkt allerdings phasenweise etwas deplatziert. Mit 'Perish In Time' und dem nahezu siebenminütigen 'Mist Of Singularity' geht "Annihilate The I" amtlich zu Ende, und es ist definitiv ein Album, das sich sehen lassen kann. Andererseits wird es nicht einfach sein, aus der Masse herauszustechen, da gute Alben langfristig nicht reichen werden. Also, spielt euch den Arsch ab, und veröffentlicht mehr solcher Musik, aber habt auch mal mehr Mut, etwas Exotischeres mit einzubringen. Cooles Album, aber dieses "gewisse Etwas" in Form einer unerwarteten Überraschung fehlt mir leider.

Bemerkenswert ist noch, dass die noch junge Band bereits jetzt thematisch einen roten Faden in ihren Alben versteckt. Sowohl das Cover vom Debüt "For Those In Desperation" als auch das Artwork von "Annihilate The I" featured eine Figur, die etwas an MAIDENs Eddie von deren "Fear Of The Dark" erinnert, find ich super!


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Amaurosis
02. Into Oblivion
03. Exileseeker
04. Beneath The Weeping Skies
05. Ruins
06. Whispers Of Retribution
07. Carnal Sedation
08. Perish In Time
09. Mist Of Singularity
Band Website: www.syndemic.de
Medium: CD
Spieldauer: 45:58 Minuten
VÖ: 18.08.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten