Underoath - Ø (DISAMBIGUATION)

Review von Kex vom 21.12.2010 (6586 mal gelesen)
Underoath - Ø (DISAMBIGUATION) UNDEROATH gibt es bereits seit 10 Jahren, während derer sie mittlerweile sieben Alben produzierten. Das letzte ihrer Werke ist "Ø (Disambiguation)", welches zwei Jahre auf sich hat warten lassen und den Ausstieg des letzten verbliebenen Gründungsmitglied Aaron Gillespie zu verkraften hatte. Nach dem von den Fans eher mäßig bis ablehnend wahrgenommenen "Lost in the Sound of Separation" 2008 scheint es mit Daniel Davison (ehemals NORA JEAN) musikalisch bergauf zu gehen.

Lehnte das Sextett aus Florida seinen Stil damals noch sehr argh an PAPA ROACH unter Einbuße der für UNDEROATH typischen Gitarrenwände erzeugenden Riffs an, geht die Reise auf "Ø (Disambiguation)" dieses Mal mehr in Richtung ihrer durchaus hörenswerten Anfänge zu Zeiten von "Cries of the Past". Zwar erinnern die eher melodiös angesetzten Screams gesanglich mehr an 4LYNN, doch kommen auch Growls keinesfalls zu kurz. Das Riffing wechselt meist zwischen eher Softrock naher Melodieführung und treibender Rhythmik während das Schlagwerk ein Beckengewitter heraufbeschwört. Insgesamt nimmt mir der Opener 'In Division' dabei eine zu emotionale Färbung an. 'Catch Myself Catching Myself' knüppelt da doch schon um einiges brachialer los und treibt an – wobei hier der zu verwaschene Gitarrensound zu bemängeln ist. Das entstehende Rauschen nervt derart, dass vor allem die ruhigen Parts des Songs einfach nur stören, da ich die ganze Zeit das Gefühl nicht loswerde, meine Boxen nachjustieren zu müssen. Besser schon 'Paper Lung', das eher langsam dahertrottet, und ab und an tatsächlich eine Art Black/Pagan-Anklang bei den Gitarren hat. Hier passt das Rauschen doch was eher rein. Von 'Reversal' bis 'My Deteriorating Incline' habe ich das Gefühl drei Songs voller Krach ertragen zu müssen. Experimentell ist das meines Erachtens nach nicht, wenngleich auch das Intro zu 'Vacant Mouth' durchaus mal die Qualitäten des Schlagwerkes in positives Licht rückt! Immerhin, zum Abschluss punktet das eher der mittleren Schaffensphase von UNDEROATH zuzurechnende, emotional geladene 'In Completion' doch noch.

Fazit: Zehn Jahre, sieben Alben, und dennoch kommen UNDEROATH kaum an ihren 2000er Silberling "Cries of the Past" heran. Das ist schade. Sicher, die Jungs bleiben sich trotz mehrerer Line-Up-Wechsel treu, andererseits hätte eine Weiterentwicklung im größeren Stil nicht geschadet. "Ø (Disambiguation)" ist netterweise nicht eines der missionarischsten Alben des Florida-Sechsers, mehr als Durchschnitt ist es aber leider auch nicht. Metalcore Fans mit einem Hang zu Melodie und emotionalen Screams können bedenkenlos zugreifen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. In Division

02. Catch Myself Catching MySelf

03. Paper Lung

04. Illuminator

05. Driftwood

06. A Divine Eradication

07. Who Will Guard The Guardians

08. Reversal

09. Vacant Mouth

10. My Deteriorating Incline

11. In Completion
Band Website: www.underoath777.com
Medium: CD
Spieldauer: 38:23 Minuten
VÖ: 19.11.2010

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