Astrakhan - Astrakhans Superstar Experience

Review von Cornholio vom 23.10.2020 (6624 mal gelesen)
Astrakhan - Astrakhans Superstar Experience "Ich hätte gerne zwei spitze, zwei flache, und für den Jungen einen Sack Kies!" Kennt jeder, oder? Der Kultfilm von Monthy Python, "Das Leben des Brian"! Die Persiflage auf das Leben Jesu. Was ebenfalls jeder kennt, ist "Jesus Christ Superstar", das Musical von Andrew Lloyd Webber; wenigstens der Name sollte ein Begriff sein. Ich gestehe, ich selbst kenne das Musical (auch) nicht, bin aber generell Musicals und Konzeptalben nicht abgeneigt, so war das dritte Album der Band ASTRAKHAN eine willkommene Gelegenheit für mich, das Musical mal kennenzulernen.

Die Band ASTRAKHAN, bestehend unter anderem aus Musikern von PAIN OF SALVATION und ROYAL HUNT, hat das Werk ein wenig gekürzt, in ein metallisches Gewand gesteckt und ist damit 2018 auf Skandinavien-Tour gegangen; herausgekommen ist nun "Astrakhans Superstar Experience". Das Musical dauert im Original etwa 135 Minuten, dieses Live-Dokument ist mit knapp 80 Minuten deutlich kürzer. 13 Songs wurden gestrichen, 16 Songs werden insgesamt gespielt, wobei diese in nur 13 Tracks verpackt sind, da drei Lieder jeweils zwei Stücke aus dem Original enthalten.

Die Musik an sich ist quasi identisch, nur eben ungleich heavier. Die Gospel-Einflüsse (unter anderem bei 'What's That Buzz?' und 'Simon Zealotes') sind hier ebenso vorhanden wie in der ursprünglichen Version, abgesehen davon erinnert mich die Performance stark an SAVATAGE und das verwandte TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA. So ganz von der Hand zu weisen ist es daher nicht, dass sich eine Metal-Band oder ein Projekt dieses Musical vornimmt. Insgesamt sind es neben Bass, Gitarre, Drums und Keyboard zwei Sängerinnen und zwei Sänger, die uns durch diese Rock-Oper führen. Die Rolle des Jesus wird von Alexander Lycke übernommen, der auch etatmäßig Sänger von ASTRAKHAN ist, den Part von Judas singt der Schwede Mats Levén, den man von seinem Mitwirken bei YNGWIE MALMSTEEN oder CANDLEMASS kennen könnte. Der weibliche Gesang kommt von Teresa Perrelli und Karolina Karner, die als Duo Karner Perelli Vocals auftreten und sich hier die Rolle der Maria Magdalena teilen, und die Background- sowie die Gospelparts übernehmen. Die genannten vier HauptdarstellerInnen machen ihre Sache wirklich gut, die Scheibe klingt wie eine Rock-Oper, die Band erreicht also, was sie wollte.

Die Zielgruppe für "Astrakhans Superstar Experience" ist also breit gefächert. Fans des Original-Musicals und von Musicals und Rock-Opern generell dürfen sich hier angesprochen fühlen, ebenso natürlich Anänger von SAVATAGE und dem TSO, gleichwohl auch solche, die sich thematisch Rock- und Metalbands mit christlichen Themen wie beispielsweise STRYPER oder THEOCRACY auseinandersetzen wollen. Ich finde es zwar etwas schade, dass hier nicht das komplette Musical gespielt wurde, aber ich kenne ja weder Budget noch Aufwand dahinter, und man bekommt auch durch die knapp 80 Minuten einen guten Eindruck von dieser "Superstar Experience".

Eine Wertung vergebe ich hier nicht, da es ja durchgehend Coversongs sind und nichts eigenes von ASTRAKHAN. Nächstes Mal dann vermutlich wieder.



- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Heaven On Their Minds
02. Whats The Buzz? / Strange Thing, Mystifying
03. Everything's Alright
04. Simon Zealotes / Poor Jerusalem
05. Pilates Dream
06. The Temple
07. I Don't Know How To Love Him
08. Damned For All Time / Blood Money
09. The Last Supper
10. Gethsemane (I Only Want To Say)
11. Judas Death
12. Trial Before Pilate
13. Superstar
Band Website: artistecard.com/astrakhan
Medium: CD
Spieldauer: 78:43 Minuten
VÖ: 23.10.2020

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