Fought Upon Earth - Grave Miscalculation

Review von Opa Steve vom 04.10.2019 (4644 mal gelesen)
Fought Upon Earth - Grave Miscalculation Nicht nur der Bandname ist rätselhaft: FOUGHT UPON EARTH wirft Fragen auf und lässt vieles offen. Der Albumtitel "Grave Miscalculation" lässt eine gewisse Abgefahrenheit erkennen, dennoch erwartet man angesichts des Covers auch durchaus heftige Death- oder Crust-Kost. Schließlich ist es ja auch eine Scheibe von Earsplit, die gleichermaßen gerne fragwürdige Experimente wie geschmackvolle Lärmbolzen auf die Hörerschaft loslassen. Aber diese Scheibe ist in der Tat sehr ungewöhnlich für Earsplit - und nicht nur in den Album- und Songtiteln. Die Besetzung als Duo ist schon mal recht kreativ. Mark Lamb und Lance Lea teilen sich die Drums sowie die Saiteninstrumente. Und ihr habt schon richtig geraten: Gesang gibt es keinen. Stattdessen neun Instrumentaltitel, die in gepflegten Spiellängen gar nicht mal so das vermeintliche Supertalent in wildesten Kreativakkorden und technischer Höchstgeschwindigkeit raushängen lassen. Im Gegenteil, die Titel sind zwar alle ein bisschen proggy, aber dennoch fluffig. Die Drums treiben songdienlich einen guten Drive an, werden nie zu mathematisch. Auch wenn natürlich gelegentlich ein überraschender Taktwechsel eingestreut wird, nach dem es aber gleich freundlich entspannt meist straight weitergeht. Die Gitarre reißt hier ganz selten mal aus und erlaubt sich eingestreute Frickelläufe, die aber wie Feuerwerk immer schnell verglühen und nie aufdringlich wirken. Etwas sperrig ist lediglich der Titelsong, etwas nervig sind die Core-Rhythmen in 'Rabies Shower' und im hektischen 'Isn't She Dreadful'. Ansonsten sind die Songs überraschend straight, 'Cull The Law' ist sogar klassischer Metal ohne Schnörkel und geht gut geschmiert nach vorn. Und sie können sogar richtig gut langsam! 'Could Be Coyotes' fließt super entspannt aus den Boxen, ist leicht stonermäßig und einfach fett. Das nenne ich gelungene Langsamkeit! Auch der Rausschmeißer 'Old Coat' wirkt gut abgehangen und extrem ungestresst.

"Fought Upon Earth" ist keine Scheibe, die man zwingend braucht oder die irgendwie spektakulär wäre. Aber alles, was sie machen, machen sie irgendwie ziemlich gut. Die Ausgewogenheit zwischen lässigem Anspruch und dem Sinn fürs Rocken gefällt mir.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. What You Call Contraband I Call Saturday Night
02. Instant Pariah
03. Rabies Shower
04. Could Be Coyotes
05. Isn't She Dreadful
06. Goggles And Gloves
07. Grave Miscalculation
08. Cull The Law
09. Old Coat
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:35 Minuten
VÖ: 04.10.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten