Threat Signal - Disconnect

Review von Cornholio vom 27.12.2017 (4993 mal gelesen)
Threat Signal - Disconnect Ich muss sagen, als ich 2006 zum ersten Mal von THREAT SIGNAL gehört habe - die Jungs hatten gerade ihr Debüt "Under Reprisal" rausgebracht - habe ich der Band keine großen Überlebenschancen eingeräumt. Ehrlich gesagt hatte ich mich aber damals auch noch nicht wirklich mit härterer Mucke auseinandergesetzt, von daher war ich noch recht naiv. Nun gut, elf Jahre später gibt es THREAT SIGNAL immer noch, und ich muss sagen, der Stil hat sich nur unwesentlich verändert. Jedenfalls sofern ich mich daran erinnern kann; im Hinterkopf verband ich all die Jahre THREAT SIGNAL immer mit einer Mischung aus dem mir damals vollkommen fremden und verpönten Nu-Metal und Metalcore (wenn es diesen Stil damals überhaupt schon gab). Nun, zwischenzeitlich habe ich nur zwei Veröffentlichungen der Combo verpasst, mit "Disconnect" gibt es nun erstmals nach über sechs Jahren wieder was auf die Ohren. Grund für die lange Wartezeit waren, wie so oft, Probleme mit der Plattenfirma.

Stilistisch erinnern die Kanadier auf "Disconnect" an eine Mischung aus SOILWORK und FEAR FACTORY in den harten Parts und LINKIN PARK in den soften Parts bzw. hat Frontmann Jon Howard für mich starke Ähnlichkeit mit dem kürzlich verstorbenen Chester Bennington. Das Album ist durchweg abwechslungsreich und klingt doch wie aus einem Guss. Der Opener geht gut vorwärts, wohingegen 'Nostalgia' etwas gemäßigter aus den Boxen kommt; und der Song 'Betrayal' geht sogar komplett als Ballade durch! 'Exit The Matrix' ist sehr vielfältig, in der Mitte sogar akustisch gehalten, auf der gesamten Langrille legt das Quartett viel Wert auf Melodien, gepaart mit Growls und vereinzelten Thrash-Attacken und Blastbeats.

Die Herzstücke dieses vierten Albums sind zweifelsohne das nicht ganz acht Minuten lange 'Aura' und der letzte Track 'Terminal Madness', der sogar über zehn Minuten auf die Uhr bringt. Beide Songs sind verspielt und vertrackt ohne dabei abgedreht zu wirken. Und mit dem gemäßigten Ende des längsten Songs klingt ein Album ruhig aus, das über die Spielzeit von einer knappen Stunde alles andere als ruhig war.

Niveaumäßig fällt 'Falling Apart' allerdings etwas ab (nein, Wortspiel nicht beabsichtigt), der Rest der Songs ist allerdings (für mich unerwartet) stark. Hoffentlich wird die Wartezeit bis zum nächsten Werk nicht wieder so lange...



Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Elimination Process
02. Nostalgia
03. Walking Alone
04. Exit The Matrix
05. Falling Apart
06. Aura
07. Betrayal
08. To Thine Own Self Be True
09. Dimensions
10. Terminal Madness
Band Website: facebook.com/threatsignal
Medium: CD
Spieldauer: 57:31 Minuten
VÖ: 10.11.2017

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