Glare Of The Sun - -Soil-

Review von Opa Steve vom 15.02.2017 (7906 mal gelesen)
Glare Of The Sun - -Soil- Die fünf bärtigen Herren könnte man auf der Straße leicht mit irgendwelchen unauffälligen Hipstern verwechseln und käme nicht so schnell auf die Idee, sie in der Metal-Ecke zu verorten. Aber so unkonventionell sie sich optisch geben, so unkonventionell und schubladenfrei ist auch ihr Sound. Klare Attribute sind nicht das Ding von GLARE OF THE SUN. Auf "-Soil-" vermischen sich Doom, Postrock und entspannter Prog zu einer musikalischen Marke, die zwar auch Moll und Härte zusammenbringt. Aber auf der anderen Seite können sie auch über lange Takte sehr entspannt rocken und verfangen sich nicht in der betonten Düsterheit der Genres. In 'Degeneration' gibt es zum letzten Drittel sogar ein bisschen Stadion-Epik, die (abgesehen von den schweren Distortion-Gitarren) durchaus auch aus dem 80er Dicke-Eier-Rock hätte stammen können. Doomig wird es hingegen in den schleppenden Songs wie 'Groundwater' und 'One Step Nothing'. Zwischendurch gibt es aber diese federleichten Stücke wie 'Degeneration' und 'Extinction', welches im Gegensatz zum Titel durch die meist klare und harmonische Instrumentalisierung sogar zur Untermalung eines romantischen Kuschelabends taugen würde. In der Musik selbst wechselt sich aber auch innerhalb der Titel eine ordentliche Dynamikbandbreite ab, es gibt auch bei den Vocals Growls und zum Teil auch mehrstimmigen Klargesang.

Man spürt bei "-Soil-", dass die Mannschaft von GLARE OF THE SUN die Songdienlichkeit bei den Arrangements weit in den Vordergrund gerückt hat. Das Fehlen von Zwangsattributen und stilistischer Reinheit ist ein sehr angenehmer Faktor bei dieser Scheibe, und letztendlich fügt sich alles so zusammen, wie es den Titeln gut tut. Weg mit den Scheuklappen, und lasst die Songs fließen; das würde 80% der heutigen Bands auch mal gut tun. Die Abzüge, die ich dieser Scheibe gebe, sind eher subjektiver Natur. Ein bisschen zu breitgewalzt und zäh ist mir persönlich das Material, noch etwas mehr eingemischte Flockigkeit und spielerische Finesse hätte den Lavaströmen aus Riffs noch etwas Feuer geben können. Aber wie gesagt, sind das rein persönliche Vorlieben von mir selbst. Die meisten Doomer und Post-Rocker werden sich daran eher weniger stören.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Awoken
02. One Step Nothing
03. Extinction
04. Circle
05. The Drowning And The Hush
06. Degeneration
07. Groundwater
08. Coldfront
Band Website: www.glareofthesun.com
Medium: CD
Spieldauer: 42:55 Minuten
VÖ: 27.01.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten