Otep - Generation Doom

Review von Opa Steve vom 09.05.2016 (5703 mal gelesen)
Otep - Generation Doom OTEP haben bisher nicht gerade durch viel Musik auf sich aufmerksam gemacht. Insofern ist es verwunderlich, wie "rund" sich das Gesamtpaket um die Sängerin Otep Shamaya präsentiert. "Generation Doom" scheint tatsächlich das Debütalbum zu sein. Konzeptionell ist alles perfekt und wirkt aufwändig. Passend zum Albumtitel präsentiert sich das Trio visuell endzeitmäßig in einer Art Mad Max-Verschnitt. Gerade die namensgebende Frontfrau verkörpert mit ihrer rasierten New Wave-Frisur das typische Klischee, welches vortrefflich in dieses Szenario passt. Dazu noch zwei muskelbepackte Schränke mit Mundmasken, und in puncto Image kann man schon mal einen Volltreffer bescheinigen.

Auch die Musik ist nicht gerade sparsam eingetütet. Das Material ist vielseitig von Pop-Einflüssen bis zu richtig brutalen Breakdowns. Otep singt meistens hart und kalt, sie brüllt auch recht gut, was sich zu der fett produzierten Musik auch gut macht. Stilistisch sind es vor allem die harten Spielarten des modernen Metals. Es befinden sich einige Crossover-Songs auf der Scheibe ('Zero', 'Equal Rights, Equal Lefts'), fetter Nu Metal ('Feeding Frenzy'), aber auch gegenüber melodischer Aspekte hat die Band keine Scheu. 'In Cold Blood', 'On The Shore' und der unbedingte Anspieltipp 'No Color' erinnern entfernt an LACUNA COIL. Noch poppiger wird es mit 'Royals' und 'Lie', die mit ihren lässigen Melodien wie eine chartorientierte Girlgroup auf Aggro klingt. Man könnte sich trotz der bratenden Gitarren tatsächlich volle Dancefloors zu diesen beiden Songs vorstellen. Bei der Produktion hat man ebenfalls keine Mühen gescheut. Der Sound ist absichtlich alles andere als organisch. OTEP wollen nicht wie eine Rockband klingen, sondern wie ein Kunstprojekt aus dem Studio. Es wird aufwändig mit Sounds und Effekten gearbeitet und vieles hinzuaddiert, was sich von einer klassischen Band im Proberaum doch deutlich unterscheidet. Das fette Mastering unterstreicht nicht zuletzt den ausgeprägten Detail- und Qualitätsanspruch der Band.

OTEP sind anders und lassen sich nicht wirklich einsortieren. Ich vermute, dass sie eher junge, wilde Alternative-Fans und Indie-Hörer ansprechen, als den waschechten Metaller. Aber nichtsdestotrotz hat das Material eine Menge Schmackes, ausreichend Hooklines und vor allem hat sich die Band richtig Mühe gegeben. In Zeiten hunderter oberflächlicher Veröffentlichungen ist das allein schon eine Empfehlung wert.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Zero
02. Feeding Frenzy
03. Lords Of War
04. Royals
05. In Cold Blood
06. Down
07. God Is A Gun
08. Equal Rights, Equal Lefts
09. No Color
10. Lie
11. Generation Doom
12. On The Shore
Band Website: www.otepsaves.me
Medium: CD
Spieldauer: 55:03 Minuten
VÖ: 15.04.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten