Casino Blackout - Fragment

Review von Opa Steve vom 20.07.2019 (5056 mal gelesen)
Casino Blackout - Fragment Das nenne ich mal "Wohlfühl-Punkrock". Eine gewisse Frechheit und Rotzigkeit haben sich CASINO BLACKOUT im Unterton bewahrt, was sie zusammen mit den E-Gitarren wohl immer noch als punktauglich adelt. Allerdings ist die Chose so anschmiegsam an das mainstreamige Empfinden, dass die Jungs kaum wilder rüberkommen als Jennifer Rostock und Co. Man könnte sie auf bunten Stadtfesten spielen lassen, sie an Muttertag verschenken oder die Songs für die nächste DSDS-Staffel als Bewerbungstitel aussuchen. Mit Gegenkultur, Indie-Feeling und Provokation hat "Fragment" so viel zu tun wie der Papst mit Stripclubs. Zu den härtesten Songs gehört 'Geschichten', welcher in der Manier der TOTEN HOSEN (die aus den letzten 15 Jahren) ein flottes Uptempo vorlegt. Die Quotenballade wird durch 'Nullpunkt' erfüllt. Die Brücke zwischen Punk und positiver Fröhlichkeit schlagen die vielen "Oooh ohh oohoooo"-Chöre wie in 'Hier Unten', welches einmal als Stromgitarren-, einmal als Lagerfeuerversion enthalten ist. Ansonsten sind alle 13 Titel weitestgehend frei von Ecken und Kanten und laufen betont gefällig und Easylistening-mäßig rein. Muss "nette" Musik aber deswegen gleich schlechter sein? Nö. Das ist Musik für die Massen, die sie auf großen Festivals sicherlich begeistert aufnehmen werden. Man kann den Stoff gut als Laufpublikum hören, vielleicht bleibt man sogar stehen. Die simple Popaffinität beherrschen die Jungs ziemlich gut und zielen mit ihrer Mischung aus fröhlichen Ambitionen und etwas härteren Sounds tatsächlich ins Schwarze.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Von Bedeutung
02. Unterton
03. Gut Genug
04. Hier Unten
05. Geschichten
06. Nietenjacke
07. Nullpunkt
08. Distanz
09. Streichholz
10. Novo
11. Sicht Verbaut
12. Bestehen Bleiben
13. Hier Unten (Akustikversion)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 44:16 Minuten
VÖ: 19.07.2019

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