Praying Mantis - Legacy

Review von des vom 03.09.2015 (6118 mal gelesen)
Praying Mantis - Legacy PRAYING MANTIS wurden schon 1973 gegründet und stellen mit "Legacy" ihr zehntes Studioalbum vor, das erste mit Neuzugang Jaycee Cuijpers hinterm Mikro und auch das erste mit dem neuen Gitarristen Hans in't Zandt. PRAYING MANTIS zählen sich mit IRON MAIDEN, SAXON, DEF LEPPARD und Co. zu den Pionieren der New Wave Of British Heavy Metal.

Na ja, viel ist vom NWoBHM nicht übrig geblieben, wenn man die ersten Takte von "Legacy" hört: 'Fight For Your Honour' beginnt mit einem absolut käsigen Synthieteppich, der in weiterer Folge von Schlager-Klingeling unterstützt würde. Echt grausam. Dabei hört sich der Song gar nicht schlecht an und Jaycee Cuijpers hat eine gewaltige Stimme, die etwas an den jungen Ronnie James Dio erinnert und so rockt der Song wirklich fett durchs Gebälk. Nach einigen Durchläufen blendet das Unterbewusstsein auch den Synthieteppich aus und der Song weiß wirklich zu gefallen. Aber schon mit dem darauffolgenden 'The One' ist es schon wieder vorbei mit dem Rocken: eine softgespülte Halbpowerballade, die aber ziemlich cheesy ist. Dafür rockt 'Believable' wieder eher zünftig und weiß zu gefallen. Gute Songs sind auch die beiden abschließenden Nummern 'Fallen Angel' und 'Second Time Around', die mit harmony-Gitarren aufwarten und mit flotterem Tempo durch die Gehörgänge sausen, bei denen 'Fallen Angel' im Chorus einen interessanten Effekt auf den Vocals hat und 'Second Time Around', der schnellste Song der Platte, mit einem interessanten Break im Mittelteil ist. Man kann sagen, dass die ersten 3, 4 Songs und die letzten beiden (oder man kann den drittletzten 'Against The World' als gutklassigen noch dazu zählen) eine Klammer über der Platte bilden, in deren Mittelteil die Balladendichte gar hoch ist. Aus dem Balladenallerlei sticht 'Better Man' hervor und 'The Runner' wäre ein geiler Song, wenn nicht dieses sinnlose Synthiesolo wäre, das zum Glück von einem exzellenten Gitarrensolo abgelöst wird.

Grundsätzlich hat ja NWoBHM die Bezeichnung "Heavy Metal" im Namen und davon ist bei PRAYING MANTIS keine Spur zu erkennen. Zu Beginn und zu Ende ein paar hardrockige Songs und eine Latte an Balladen im Mittelteil. Außerdem: Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen den gezielten Einsatz von Keyboards, aber diese penetranten Keyboardteppiche, die PRAYING MANTIS hier über die Songs legen, sind wirklich nervend. Dazu ist die Produktion extrem weichgespült und raubt den Songs sämtliche Ecken und Kanten. Die oben angeführten Songs sind aber sehr gut und der gute Gesang und die Soli bewahren die Platte vor dem Totalabsturz - "Legacy" ist vielleicht etwas für AOR-Fans und unseren Elvis, aber auch die sollten bitte vorher reinhören.

des

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Fight For Your Honour
02. The One
03. Believable
04. Tokyo
05. Better Man
06. All I See
07. Eyes Of A Child
08. The Runner
09. Against The World
10. Fallen Angel
11. Second Time Around
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 56:00 Minuten
VÖ: 21.08.2015

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