Aenimus - Dreamcatcher | |
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Review von Metal Guru vom 23.02.2019 (3269 mal gelesen) | |
![]() "Dreamcatcher" enthält elf todesmetallische Titel in vereinnahmenden vierundfünfzig Minuten und fünfzehn Sekunden, wobei z. B. 'Between Iron And Silver', 'Caretaker' und 'The Ritual' über rangeklatschte, die restlichen Songs über eingeflochtene, hinterlegte oder/und separate Synthesizer(?), vielleicht sogar ein echtes oder gefaktes Orchester(?) verfügen. Diese werden - mal wieder/wie immer - nirgendwo näher benannt (wer spielt was und vor allem warum?). Kann mir bitte mal irgendjemand da draußen erklären, warum in (todes-)metallischen Kreisen schwarzweiße Tasten zwar immer wieder gerne genommen, aber ebenso immer wieder ungerne genannt werden - handelt es sich um einen dubiosen 'Deal with the Devil', ein geheimes Geschäft mit dem guten Gott oder etwas NOCH Schlimmeres? Nein - Chöre, Pianos und Streicher (ob nun echt oder gefakt, eingeflochten, hinterlegt oder/und separiert) erzeugen auf "Dreamcatcher" neben gewohnten Stimmungen wie beispielsweise Aggression, Geschwindigkeit, Härte, Kälte oder Wut, auch für todesmetallische Verhältnisse ungewohnte Stimmungen wie beispielsweise Einsamkeit, Intimität, Orientierungslosigkeit, Trauer oder Zweifel! Warum also wird - mal wieder/wie immer - so getan als sei AENIMUS eine typische Gitarrentruppe? Todesmetallisch sind sie sicherlich, auf keinen Fall aber 'typisch' (WER auch immer DAS definiert)! Nach fünfmaliger Hardcorehörung fasse ich zusammen: Alle Instrumentalisten können tatsächlich 'richtig' spielen - allein die Akkorde und deren Abfolgen (ist das Jazz, Kunst oder Prog?) haben mit typisch todesmetallischem Geblocke/Gekloppe/Geschrubbe wenig bis gar nichts zu tun, ebenso die (Gitarren-)Soli - entfernen sich gerne, oft und virtuos von zu Tode reproduzierter Rock'n'Roll-Pentatonik. Dann die (Gitarren-)Sounds: Von fast 'clean' mit stimmungsintensivierenden Effekten (Chorus, Echo, Hall) bis hin zu kompromissloser 'Rectifizierung' (inklusive Dopplung und Stereobasisverbreiterung) ist alles dabei! Bass und Schlagzeug exekutieren ihrerseits maschinell-mathematische, manchmal auch ungerade Metren mit penibelster Präzision, während die Vocals auf der einen (häufigeren) Seite grunzen/keifen/schreien, auf der anderen (selteneren) Seite mahnen/rufen/singen - das Eine gefällt mir gut bis sehr gut, das Andere überhaupt nicht (erinnert mich negativ an alte DIMMU BORGIR). Abschließend (und der Subjektivität halber) möchte ich AENIMUS "Dreamcatcher" als harmonisch herausfordernd, kompositorisch komplex, melodisch mysteriös, produktionstechnisch professionell, rhythmisch raffiniert und stimmungsmäßig stimmungabhängig bezeichnen - mehrmaliges Hören empfohlen und neun Tropfen vergossen ... Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Before the Eons 02. Eternal 03. The Ritual 04. My Becoming 05. The Dark Triad 06. Between Iron and Silver 07. The Overlook 08. Caretaker 09. Second Sight 10. Day Zero 11. Dreamcatcher | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 54:15 Minuten VÖ: 22.02.2019 |
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