The Sleeper - Radiant

Review von Farvynn vom 31.01.2022 (8684 mal gelesen)
The Sleeper - Radiant Was lange währt, wird endlich gut. Nach einer gefühlten Ewigkeit beziehungsweise neun Jahren kommt das lang ersehnte zweite Album des Leipziger Sextetts THE SLEEPER auf den Markt. Nachdem das Debütalbum "Aurora" schon in den Reihen der Metalcore-Fans einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, baut "Radiant" gerade diesen Ansatz weiter aus. Moderne Einflüsse gepaart mit melodischen, fast schon poppigen Elementen liegen dem zweiten Album zu Grunde. Jetzt am Ende stellt sich nur die Frage, ob sich die neun Jahre wirklich lohnen.

Der Start wird direkt mit 'Coven' eingeleitet. Im Intro wirkt es für mich leider ein wenig sehr wirr und flirrend. Über weite Strecken nicht unbedingt das, was ich von einem Metalcore-Album erwarte. Dennoch trumpft es im weiteren Verlauf mit recht verspielten Refrains und ordentlich hämmernden Strophen auf. Die ganze Platte ist an sich auch weit entfernt von dem, was der klassische Metalcore-Fan kennt. Zwar durch die Bank weg krachend, aber dennoch melodischer und moderner, als man es von Genrevertretern wie BRING ME THE HORIZON oder HEAVEN SHALL BURN kennt. THE SLEEPER spielen da eher die ruhigere Front, was man auch sehr im zweiten Track 'Dull Knife' hört. Die Hook selbst im Mittelteil haut ordentlich rein und weckt einen auf der sonst so melodischen Fahrt durch die Platte. Eine der Singles, die schon im letzten Jahr veröffentlicht wurden, ist 'Premonitions' und tänzelt irgendwo zwischen dem fatalistisch Anmutenden und dem Hypernervösen. Ein wahres Energiebündel, zu dem jeder aufspringt und sich mitreißen lässt. Zum Abschluss gibt es noch die obligatorische Powerballade mit 'Empress' auf die Ohren. Ein ruhiger, aber auch nicht zu ruhiger oder gar cheesiger Abschluss für die elf Songs, die uns zuteil werden.

Im Grunde genommen ist "Radiant" eine sehr abwechslungsreiche Platte. Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass für jeden Fan des Genres mindestens ein Song dabei ist, dennoch fühlt es sich für mich persönlich ein wenig zu entspannt an. Wenn ich an Metalcore denke, denk ich gerade an die Kollegen der eher ballernden Musik wie die oben genannten HEAVEN SHALL BURN. Ich will es hier ungern als schlecht betiteln und das ist es keinesfalls, aber leider nun mal auch kein Glanzstück. Es ist eben ... anders und das soll und darf es auch sein. Bei mir wird es zwar leider nicht oft laufen, aber dennoch oft genug, dass ich mich an den Sound gewöhne.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Coven
02. Dull Knife
03. Heritage
04. Abandon
05. Haven
06. Tempest
07. The Sword Logic
08. Cherish
09. Premonitions
10. Swan Dive
11. Empress
Band Website: www.thesleeperofficial.com
Medium: CD
Spieldauer: 37:05 Minuten
VÖ: 28.01.2022

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