Livebericht Opeth (mit EXTOL ) |
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Ein Livebericht von Devin-Addict aus Cologne (Underground) - 10.09.2005 (36638 mal gelesen) |
Nach dem sahnigen OPETH-Gig beim diesjährigen Summer-Breeze-Festival war für mich recht schnell klar, daß ich mir die Schweden bei der anstehenden Zwischentour durch Deutschland, unbedingt nochmals ansehen müsste. Also tigerte ich am 10.09. in Richtung des Kölner Undergrounds, um mir die ausverkaufte Show anzusehen. Als Support haben die Schweden kurzerhand die Norweger EXTOL in den Tourbus verfrachtet. Es stellte sich heraus, daß sie damit nicht die schlechteste Wahl getroffen hatten. Nachdem sich der Einlass um eine gute halbe Stunde aus unerklärlichen Gründen verzögert hatte, gingen EXTOL auf die Bretter und spielten, völlig motiviert, für die zunächst anwesenden 30 Gäste. Die restlichen 90 % der Besucher waren leider noch bestrebt, die Eingangswächter zu passieren. Während des Gigs, welcher durch wirklich tolle Songs begeistern konnte, füllte sich die Halle zusehends mit interessierten Fans, die mehr als nur anerkennenden Applaus spendeten. Der Kontakt zum Publikum ging leider doch ein bisschen unter, so dass viele fragende Gesichter zurückblieben, als der EXTOL-Shouter sich beim Publikum hinsichtlich gewisser körperlicher Ausdünstungen seiner Mitstreiter entschuldigte, welche wohl auch auf die ungewaschenen Jeans zurückzuführen seien (???!?!?!?!) Die Instrumente waren bereits bei EXTOL sehr sehr gut auf einander abgestimmt und es gab soundtechnisch nichts zu bemäkeln. EXTOL haben an diesem Abend sicherlich Interesse geweckt und Lust auf Mehr gemacht. OPETH betraten gegen 20:45 (wieder einmal unterstützt durch den BLOODBATH-Drummer Martin Axenrot, der den immer noch erkrankten Martin Lopez hervorragend vertrat) die ca. 50 cm hohe Bühne und begannen mit 'Deliverance' - vom gleichnamigen Album - ein fulminantes Set, welches sich auf über mehr als 2 Stunden erstrecken sollte. Bereits bei Erklingen des ersten Tons wurde die Band frenetisch gefeiert und Selbige hatte das Publikum fest in der Hand. Der Sound war umwerfend und nach Beendigung von 'Deliverance' wurden zu Recht "Other bands play, OPETH kills"-Rufe laut, welche durch Fronter Akerfeld mit einem eiskalten "Shut the fuck up" kommentiert wurden. Es folgten der "Ghost Reveries"-Knaller 'Baying Of The Hounds' und das unerwartete 'When' von "My Arms, Your Hearse", welches laut Akerfelds Aussage bisher in Deutschland noch nicht live gespielt wurde. Die Ansagen zwischen den Songs waren wie immer, in Akerfelds ihm eigener Art dargebracht, sehr förderlich für die Kommunikation zwischen Publikum und Band. Das willige Volk war allerdings so guter Stimmung, daß Akerfelds Ansagen öfters durch lautes Gröhlen des Helge-Schneider-Songs 'Telefonmann' unterbrochen wurde, woraufhin der Shouter sich nicht anders zu helfen wußte, als seine Deutschkenntnisse in Form des Satzes "Mein Hund ist dunkelblau" (?!?) zum Besten zu geben, um sodann das gesamte Publikum zum kollektiven Headbanging aufzufordern (dies tat er nach jedem Song). Die Setlist führte weiter quer durch den OPETH'schen Gemüsegarten. Lediglich auf die Darbietung von Songs der Scheiben "Orchid" und "Morningrise" wurde verzichtet, was die Qualität des Sets allerdings keinesfalls minderte. Mit 'Blackwater Park' feierte gar ein weiteres Stück der Schweden Deutschland-Live-Premiere. Die Stimmung war auf jeden Fall nach dem Set auf dem totalen Höhepunkt, so daß OPETH es gar nicht hätten wagen dürfen, ohne Zugabe die Hallen zu verlassen. Es folgte, nach kurzem Betteln des pöbelnden Mobs, das gnadenlos gute 'Demon Of The Fall', nach dessen Beendigung wirklich ausnahmslos jeder Besucher glücklich den Heimweg (oder den Weg an den Tresen) antreten konnte, zumal Akerfeld ankündigte, daß OPETH im November den Weg erneut in deutsche Hallen finden würden. Daß es sich hierbei um einen Pflichtbesuch eines jeden wahren OPETH-Fans handelt, sollte klar sein. OPETH's Sound war tatsächlich allererste Sahne, das spielerische Können obligat sensationell. Fehlerquote Null, Spaßfaktor 110. Die recht kleine Location trug mit Sicherheit auch zu der allgemein vorherrschenden Superstimmung bei. Wenn man berücksichtigt, daß sich lediglich 200 m um die Ecke die Live-Music-Hall befindet, welche ein wesentlich größeres Publikum hätte beherbergen können, sollte jeder Fan dankbar sein, diesem Gig beigewohnt und diese familiäre Atmosphäre miterlebt haben zu dürfen. Etabliert genug sind die Schweden auf jeden Fall, um die LMH oder gar das E-Werk zu füllen. Von daher gibt es zwei hochgereckte Daumen dafür, daß die Entscheidung aufs Underground fiel. Eine wirklich perfekte Show an einem perfekten Konzert(Sams)Tag. EXTOL brauchen sich ganz sicher nicht zu verstecken und OPETH krachen sowieso ins Gebälk. |
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