Armory (SWE) - Mercurion

Review von Opa Steve vom 28.04.2022 (7946 mal gelesen)
Armory (SWE) - Mercurion Die Schweden von ARMORY sehen nicht nur schwedisch aus, sondern auch nach True F*cking Heavy Metal: Ein bisschen blass und unterernährt, die Nietenarmbänder ziehen die Arme nach unten, dafür muss die offene Weste auf der Heldenbrust reichen. Denn man zeigt, für was man steht. Und das hat mit Trends, Zeitgeist oder sonstigen temporären Dingen recht wenig zu tun. Genauso gut, wie das Quintett das zeitlose Outfit des echten Metal Warriors der 80er konserviert hat, so gut haben sie den Sound konserviert. Bei ARMORY steckt alles drin, was die Szene in der Schnittmenge aus Heavy und Speed zu bieten hat: Ein authentisch mittenbetontes Vinylmastering und analoge Sounds, wohin das Ohr nur hört. "Mercurion" passt wunderbar in die Schublade der Zeitmaschinen-Metaller. Es gibt hier und da Kauziges, aber auch starke Epik ('Wormhole Escape' - super!), viel Tempo (obwohl ich den Begriff "Hyperspeed" des Promo-Flyers absolut nicht unterschreiben würde) und ein durchaus variantenreiches Songwriting. Manchmal überrollen sie einen förmlich mit den Ideen, die sie in ein 12-Takte-Schema reinpressen. Wie einst bei MERCYFUL FATE wechseln sich viele Riffs und Lead-Harmonien ohne Ende ab und geben den Songs Tiefe. Jeglicher Anflug von akustischer Abnutzung perlt daran ab. Der Captain P. Andersson am Mikro beherrscht das leicht schiefe Vibrato in seinen wild ausgeschmückten Gesangsmelodien, die zwischen melodischem Rufen und hohen Screams wechseln. Genau so mischt man Power mit Melodie, ohne dass es peinlich wird. In einer Zeit, wo man sich schon Sänger nennt, wenn man nur bisschen grunzt oder brüllt, absolut erfrischend. Er ist zwar nicht der geborene klassische Sänger unter der Sonne, aber die Inbrunst und das variable Spiel mit Härte und Rauheit machen das locker wieder wett. Die Gitarren und die Drums feuern sich derweil mit der gleichen Energie gegenseitig an und ziehen das wilde Spiel irgendwelcher sauberen Technik vor. Auf so was stehe ich ja total, wenn diese Art von Mucke nicht so klinisch rein ist. Leidenschaft war schon immer wichtiger als die letzte Zehntelsekunde im Timing. "Mercurion" ist ein Fundus an purer Metal-Freude, hört unbedingt mal rein!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Deep Space Encounter
02. Event Horizon
03. Journey Into Infinity
04. Message From The Stars
05. Music From The Spheres
06. The Hunters From Beyond
07. Transneptunic Flight
08. Void Prison
09. Wormhole Escape
Band Website: www.facebook.com/armoryofficial
Medium: CD
Spieldauer: 42:12 Minuten
VÖ: 22.04.2022

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