Civil War - Gods And Generals

Review von Elvis vom 24.05.2015 (6725 mal gelesen)
Civil War - Gods And Generals Die Aufregung war groß, als SABATON 2012 vor dem letzten Album "Carolus Rex" plötzlich einen krassen Besetzungswechsel hinlegten und gleich vier Mitglieder die langjährig konstante schwedische Band verließen. Seitdem ist viel Wasser den Rhein hinuntergeflossen und die Geschichte hat gezeigt, dass SABATON zumindest auch in neuer Besetzung bestens unterwegs sind und den Erfolg nahtlos sogar noch steigern können. Geschichte ist hier ein sehr passendes Wort, denn die vier ehemaligen Jungs wollten ja nicht gänzlich aus dem Musikgeschäft aussteigen. So dürfte es keinen wundern, dass man auch Daniel Mullback, Rikard Sundén, Daniel Myhr und Oskar Montelius gar nicht mal so lange später wieder auf der musikalischen Bildfläche mit ihrer neuen Band CIVIL WAR sehen konnte. Am Mikrofon stand und steht seitdem Nils Patrik Johansson, den man schon von ASTRAL DOORS oder LION'S SHARE kennt. Der leicht ironische Bandname sollte einen jedoch nicht täuschen, denn man versteht sich immer noch gut mit SABATON, sonst würde man nicht bei ausgewählten Shows oder dem kommenden "Noch ein Bier" Fest etwa als Support aktiv werden.

Nach dem insgesamt wirklich gut angenommenen ersten Album "The Killer Angels" legen CIVIL WAR nun ihr zweites Werk vor. "Gods And Generals" hat - man sieht es schon am Cover - sich ebenfalls nicht von der historischen Ausrichtung der SABATON-Abspaltung entfernt. Weiterhin geht es um historische Krieger oder Schlachten, jeweils in episch-hymnischen Powermetal verpackt. Man merkt schnell, dass hier Veteranen am Werk sind, denn die zehn Songs atmen zweifellos einen professionellen Geist, den reine Newcomer so regelmäßig nicht auf dem Kasten haben. Natürlich ist es nicht verwunderlich, dass man sich klanglich das ein oder andere Mal an SABATON erinnert fühlt, dennoch kann man CIVIL WAR nicht als Epigonen bezeichnen. Am stärksten ist der Eindruck wohl wegen der schon früher gern präsenten Keyboards Daniel Mhyrs, die aber wohlgemerkt nicht in allen Songs so im Vordergrund stehen wie oftmals bei SABATON. Das Songmaterial ist dennoch schön eingängig und schwächelt kaum, der allerstärkste Unterscheidungsfaktor ist und bleibt trotz allem der Gesang von Mr. Johansson. Der hat bekanntlich ein ordentliches Kehlchen am Start und das ist auch bei CIVIL WAR nicht anders. Dennoch finde ich, dass zu dieser Art von Musik die charakteristisch-dunkle Stimme eines Joakim Broden irgendwie besser passt. Das mag an der Gewöhnung liegen, aber irgendwie klingen die hohen Töne auf Dauer weniger gut dabei als eine tiefere Stimme. Zudem würde ich - sorry, man muss hier nunmal immer wieder den Bogen zu SABATON schlagen - gefühlt sagen, dass die Texte bei Joakim und Pär irgendwie weniger kitschig rüberkommen als es teils auf "Gods & Generals" der Fall ist. Denkbar, dass auch das an der Stimme liegt, die hier die Atmosphäre macht oder den Kitschfaktor senkt, doch so kommt es subjektiv bei mir rüber - mag sein, dass hier das Empfinden auch reine Geschmackssache ist und diese Lyrics immer die Gefahr hohen Kitschfaktors bergen. "Gods & Generals" ist trotzdem ein mehr als solides Powermetal-Album mit viel Hitpotential, das auf jeden Fall Beachtung verdient. Die Limited Edition hat übrigens noch zwei Bonustracks an Bord, die hier jedoch nicht zur Rezension vorlagen.

Wer SABATON mag und auch mal anders Metal über Krieg und Frieden hören möchte, der sollte CIVIL WAR auf jeden Fall eine Chance geben. "Gods & Generals" ist ein gutes Album, dem aber noch ein bisschen zur Spitze fehlt. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir an den kernigen Männern noch viel Freude haben werden.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. War Of The World (5:14)
02. Bay Of Pigs (5:34)
03. Braveheart (3:24)
04. The Mad Piper (4:58)
05. USS Monitor (3:42)
06. Tears From The North (4:19)
07. Admiral Over The Oceans (4:50)
08. Back To Iwo Jima (5:13)
09. Schindler's Ark (5:32)
10. Gods And Generals (5:30)
Band Website: www.civilwar.se/
Medium: CD
Spieldauer: 48:10 Minuten
VÖ: 08.05.2015

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