F.O.B. - Reap What You Sow

Review von Contra vom 09.09.2013 (5439 mal gelesen)
F.O.B. - Reap What You Sow "Reap What You Sow" ist bereits das fünfte Album der Tschechen von F.O.B. Nein, nicht FALL OUT BOY. Einfach nur F.O.B. Die Abkürzung steht für... tada, gar nichts. Aber auf einer tieferen Metaebene passt das wunderbar zur dargebotenen Musik. Denn die ist der Gipfel der belanglosen Langeweile.

Das Intro 'The Retribution' gibt schonmal einen ziemlich guten Überblick über den Rest des Albums. Denn es existiert eigentlich nur um seiner eigenen Existenz willen. Es ist 24 Sekunden lang und leitet den ersten "echten" Track 'Missed Violence' ein. Warum ist es dann nicht einfach Teil davon? Egal. 'Missed Violence' ist auch so schon viel zu lang. Über drei Minuten verteilt schmeißen FAMILY OF BEAVERS wahnsinnig uninspirierte Halbriffs durch die Gegend, über die Dinge gelegt werden, die bei anderen Bands kurze Gitarrenlicks wären. Hier sind es einfach nur hohe, quietschende Töne. Darüber darf dann Sänger Marek sein recht breites Stimmspektrum ergießen. Zugegeben, das ist eines der wenigen Argumente pro FULL OF BRICKS. Marek ist tatsächlich kein ganz schlechter Sänger und deckt eine ordentliche Bandbreite von tiefen Growls über Screams bis zu Klargesang ab. Das hat seine Band auch gemerkt und ihn deswegen zum Leadinstrument erhoben. Das ganze Album erweckt den Eindruck, dass Gitarren, Bass und Schlagzeug eigentlich nur da sind, damit hinter dem Gesang keine Stille herrscht. Musikalisch bieten FAILED ORGANIC BYPRODUCT unterirdisch einfallslose Kost, die noch nicht mal Standardware genannt werden darf. Wenn Breakdowns der musikalische Höhepunkt eines Liedes sind, ist der Zug nun wirklich abgefahren. Hinzu kommt, dass sich alle Songs mehr oder weniger gleich anhören und teilweise völlig chaotisch strukturiert sind. Da wird auch gerne mal ein "Riff" in die Länge gezogen, weil Marek noch einen Satz zuende bringen muss. Dass die Jungs früher mal Death/Thrash Metal gespielt haben, merkt man diesem Album nicht wirklich an. Ein paar Artefakte in Form der Growls und ein oder zwei halbwegs knackigen Riffs sind zwar geblieben, aber die überwältigende Mehrheit der Gitarrenarbeit ist eine Beleidigung für die Saiten.

"Reap What You Sow" zeigt in beeindruckender Manier auf, was für ein Disaster dabei herumkommen kann, wenn man ein Album aufnehmen will, ohne auch nur einen Funken Kreativität hineinzustecken. FARTS OF BOREDOM liefern modernen Melodic Metalcore nach Reißbrettmuster ab, auf dem keine, wirklich keine einzige Sekunde so klingt, als wäre sie mit Herz gemacht. Das ist das Metaläquivalent von komplett belangloser Popmusik oder dem dritten Spinoff einer Dokusoap im Vorabendprogramm. Der Sound ist komplett auf den Gesang zugeschnitten und auch genau so produziert, die gesamte Instrumentalfraktion wirkt wie ein gigantischer Platzhalter. Das Ergebnis schwankt zwischen bodenloser Langeweile und der Frage, wie man mit fünf Alben Erfahrung auf dem Buckel noch so einen Schmarrn produzieren kann.

Gesamtwertung: 2.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Retribution
02. Missed Violence
03. Phenomenon Causing Suicide
04. Time To Let Go
05. Robe Of Imbalance
06. The Roots Of Discoveries
07. One More Step Left
08. Of A Martyr
09. Charm Ice Fury
10. The Views Of The World Collide
Band Website: www.fob.cz
Medium: CD
Spieldauer: 35:06 Minuten
VÖ: 05.07.2013

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