Cobra The Impaler - Karma Collision

Review von Rockmaster vom 01.06.2024 (11284 mal gelesen)
Cobra The Impaler - Karma Collision COBRA THE IMPALER legen ihre zweite Scheibe "Karma Collision" vor. Der Opener 'Magnetic Hex' beginnt mit schweren Riffs, die diversen Stilrichtungen des Metals gut stehen könnten. Thijs De Cloedt und James Falck halten sich zu Beginn technisch noch ein wenig zurück, aber der Sound ist bestechend heavy. Bassist Michele De Feudis und Schlagzeuger Ace Zec machen dazu mächtig Dampf, und circa ab der Hälfte klingen die Riffs zunehmend proggy. 'Godless Beyonder' setzt diese Tendenz fort, Leadgitarrist Thijs sprüht hier regelrecht vor Ideen - die allerdings offenbar nur für die ersten zwei Drittel des Songs gereicht haben, denn der Rest des Songs wird arg repetitiv. Den Inhalt des Albums umreißt der Beipackzettel metaphorisch hochtrabend so: "Die unerbittliche Kraft des Karmas trifft auf das unbewegliche Objekt der tiefsten Übel der Gesellschaft." Jetzt wissen wir das auch. Wo nach meinem ganz persönlichen Empfinden das Karma unerbittlich zuschlägt, ist bei der Kollision zwischen progressiven, musikalischen Elementen und Manuel Remmeries Metalcore-lastigem, meist cleanem Gesang und manchmal Kreischgesang. Ja, die Verwendung der gegensätzlichen Gesangsstile ist modern und hat genügend Fans. Aber ich werde einfach nicht warm damit. Die Melodien des Cleangesangs lassen mich schlichtweg kalt. Die haben, wenn überhaupt, nur einen sehr losen harmonischen Bezug zu den gelungenen Gitarrenriffs und transportieren leider keinerlei Emotionen. Der Clash mit den gekreischten Passagen erzeugt dementsprechend keine Spannung.

Den Stil der Belgier könnte man als Prog Core bezeichnen. Die Einengung auf Progressive Metal, die man hier und da findet, kann man so nicht stehen lassen. Progressive Elemente und typische Stilmittel des Metalcores halten sich die Waage - Blastbeats vermeiden die Jungs größtenteils, aber ganz selten darf mal einer verwendet werden. Ein guter Anspieltipp ist der Titeltrack, der von Allem etwas zu bieten hat. Etwa ab der Nummer häufen sich aber auch die Momente, in denen die Gitarren auf ein Großteil des Griffbretts verzichten und sich selbst zu reinen Rhythmusinstrumenten degradieren. Passt zum Stilmix, aber die Jungs sind eigentlich vielseitiger und können das besser. Obwohl COBRA THE IMPALER erst 2021 die erste Single 'Blood Eye' veröffentlicht haben und 2022 mit "Colossal Gods" nur ein weiteres Album am Start haben, ist die Rezeption der Band überaus positiv, und sie werden bereits mit alteingesessenen Größen wie MASTODON, GOJIRA oder INTRONAUT verglichen. Technisch stark sind sie allemal, und wer auf die moderneren Interpretationen des Metals sowie die beschriebenen Stilelemente steht, könnte mit der neuen Scheibe wunderbar bedient sein.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Magnetic Hex
02. Godless Beyonder
03. Season Of The Savage
04. Eye Of The Storm
05. Karma Collision
06. My Inferno
07. The Fountain
08. The Message
09. Assassins Of The Vision
10. Shifting Sands
Band Website: www.facebook.com/cobratheimpaler
Medium: CD + digital
Spieldauer: 52:21 Minuten
VÖ: 31.05.2024

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