Count Raven - The Sixth Storm | |
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Review von Onkel Fellfresse vom 18.12.2021 (8174 mal gelesen) | |
Die schwedischen Kronprinzen des Doom Metal COUNT RAVEN melden sich nach 12 Jahren Wartezeit mit ihrem sechsten Album zurück und nehmen selbstbewusst ihren angestammten Platz an der großen Genre-Tafel wieder ein. Mit ihren ersten drei Alben "Storm Warning", "Destruction Of The Void" und "High On Infinity" haben die Doomköpfe ausschließlich Klassiker erschaffen, der Viertling "Messiah Of Confusion" litt ein wenig unter internen Streitigkeiten, ist aber dennoch weit davon entfernt, ein Schwächling zu sein. Mit "Mammons War" legten die Herren anno 2009 ein starkes und gefeiertes Comeback hin, und jetzt schreibt der neue Longplayer "The Sixth Storm" nahtlos die Geschichte fort. Seit jeher ist das Klangbild der Schweden fest in der SABBATHschen Basis, das heißt der OZZY-Ära, verwurzelt und auch "The Sixth Storm" stellt hier keine Ausnahme dar, ohne jedoch altbacken zu wirken. Die neun neuen Songs sind in ein passend erdiges Soundgewand gekleidet, atmen beherzt den urigen Spirit der Gründerväter und bringen es zusammen auf über 70 Minuten, die die lechzende Anhängerschaft begeistern sollten. Und es sind auch wieder alle Zutaten (mit kleinen Extras versehen), für die COUNT RAVEN von ihren Anhängern gefeiert werden, gegenwärtig: gigatonnenschwere Riffs, schleppender Groove inklusive rollendem Bassgeblubber, dezent nöliger Gesang und die im positivsten Sinne typische COUNT RAVENsche Kauzigkeit. 'Blood Pope' eröffnet den Reigen und groovt nach kurzem Intro los, um nach sechs Minuten mit einem satten Tony Iommi-Anerkennungsriff nochmal einen Haken zu schlagen. Ein charmanter Punkt ist die Tatsache, dass Dan "Fodde" Fondelius das Gitarrensolo mit "Guitar Speak" ankündigt. Mit 'The Curse' folgt der beste BLACK SABBATH Song, den die Fab Four des Doom Metal nie geschrieben haben, ganz großes Kino. 'The Nephilims' steigt wieder groovend ein, vollzieht nach der Hälfte eine Wende in tonnenschweres, alleszermalmendes Gefilde und reißt erstmalig die Zehnminuten-Marke. 'Heaven's Door' wird von Keyboard und Gesang getragen und lockert den Albumfluss ein wenig auf, bevor mit 'The Ending' die nächste Bleiwalze daherkommt, deren düstere Atmosphäre mit dezenter Keyboarduntermalung zusätzlich gefördert wird. 'The Giver And The Taker' zieht die Zügel etwas an und schlängelt sich mit geschmackvoller Gitarrenarbeit ins Ohr. Hier wiederholt Dan "Fodde" Fondelius das vom Opener bekannte "Guitar Speak" als Einleitung des Solosparts. Das folgende Doom-Juwel 'Baltic Storm' behandelt das dramatische Unglück der Ostseefähre Estonia. Ein dezent gesetzter Keyboardteppich stützt auch hier zusätzlich die bedrückende Atmosphäre des Songs. 'Oden' steigert sich wie 'The Nephilims' über die Zehnminutenmarke hinaus, drückt hinten raus ordentlich, durch ein kräftiges "Go" angekündigt und versprüht eine dem Titel entsprechende Stimmung, macht dann Platz für den abschließenden und persönlichsten Gänsehautmoment von "The Sixth Storm", die Ballade 'Goodbye' ist greifbare pure Emotion. Vom Keyboard begleitet kanalisiert Dan "Fodde" Fondelius den persönlich erlebten Verlust seiner geliebten Partnerin und berührt den Hörer mit Text und Musik ins Mark. Alles in allem geben sich COUNT RAVEN nicht den Hauch einer Blöße, sondern servieren den Anhängern das traditionelle Doom Metal-Album auf Klassikerniveau, das von Ihnen erwartet wurde. Anspieltipps gibts keine, denn das Werk funktioniert geschlossen, die dezent aber wirkungsvoll eingesetzten Akzente laden zum wiederholten Eintauchen ein. Meine Herren: Schön, dass ihr wieder da seid! Gesamtwertung: 9.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Blood Pope 02. The Curse 03. The Nephilims 04. Heaven's Door 05. The Ending 06. The Giver And The Taker 07. Baltic Storm 08. Oden 09. Goodbye | Band Website: www.myspace.com/countraventheband Medium: CD, MC Spieldauer: 73:32 Minuten VÖ: 29.10.2021 |
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