VOLTURE sind, verglichen mit euren anderen Projekten (u.a. MUNICIPAL WASTE, TWISTED TOWER DIRE), relativ unbekannt in Deutschland, vom Keep It True Publikum mal abgesehen. Stellt euch doch kurz mal vor und erzählt uns was ihr in den bisher fünf Jahren seit eurer Gründung so getrieben habt.

Ryan Waste: Ich habe jede Menge Mixtapes mit altem Heavy Metal und NWOBHM angefertigt und sie in meinem Freundeskreis und meiner Heimatstadt zirkuliert. Mein Freund Nick Poulos zeigte sich mehr interessiert als die anderen und so sprachen wir darüber, eine Band in der Tradition all dieser alten Kapellen zu gründen. Ich am Bass, er an der Gitarre. Es funkte einfach von Anfang beim Schreiben von eigenem Material und so wurden VOLTURE geboren. Mit zwei meiner Kollegen hatte ich schon mal ein Heavy Metal Projekt gestartet und zusammen schrieben wir einige Songs. Wir nahmen die "Shocking Its Prey"-EP auf und holten Dave Boyd von TWISTED TOWER DIRE als zweiten Gitarristen dazu. Nach einigen Shows und einem Ausflug nach Europa entschied sich unser Sänger, dass er nicht fürs Tourleben geschaffen war. Mit unserem neuen Sänger Jack Bauer bekamen wir noch eine etwas rauhere Kante in unseren Sound und als gestärkte Einheit nahmen wir "On the Edge" auf. Wir waren vorher ziemlich limitiert was das Touren anging aber jetzt haben wir volle Freiheit das durchzuziehen. Es fühlt sich jetzt jedenfalls wie eine echte Band an.

Nach der großartigen EP habt ihr soeben euer Debüt rausgehauen. Inwiefern habt ihr euch seit "Shocking Its Prey" weiterentwickelt?

Ryan Waste: Den Großteil des Materials auf dem neuen Album hatten wir schon vor drei Jahren geschrieben. Wir hatten jede Menge Zeit, an der Struktur der Songs zu feilen, da zwischen beiden Releases eine relativ lange Zeitspanne lag. Diese Pause entstand durch meine dauerhaften Tourpläne mit MUNICIPAL WASTE und einer einjährigen Auszeit ohne Sänger. Jack kam dazu, als schon das meiste geschrieben war, sodass er eine Menge mit den Lyrics vor sich hatte. Ich half ihm mit den Texten und durch die Aufnahmen. Wir haben ihn alle unterstützt und das Ergebnis ist denke ich großartig.

Letztes Jahr habt ihr auf dem Keep It True gespielt, wie war diese Erfahrung für euch und gibt es Pläne auf unsere Seite des Atlantiks zurückzukehren?

Ryan Waste: KIT war zweifelsohne die beste Festivalerfahrung, die ich je hatte! Und ich habe auf einer Menge Festivals gespielt! Zudem aus der Perspektive eines Heavy Metal Fans war es natürlich nochmal ein extra Bonus dort spielen zu können. Zeuge des NWOBHM-Anniversary Sets zu werden und viele meiner Helden zu treffen war echt überwältigend. Wir haben mit OZ gefeiert und mit den TRESPASS und PRAYING MANTIS Leuten backstage gequatscht. WITCH CROSS, OSTROGOTH und TYTAN waren herausragend für mich, aber alle Bands haben gute Sets gespielt. Oli Weinsheimer (KIT-Veranstalter) organisiert jedenfalls eine top Party! Wir planen eine Europa-Tournee mit unseren Kollegen von CAULDRON für 2014.

Neben VOLTURE seid ihr ja noch in diversen anderen Bands aktiv (s.o.). Sind VOLTURE eine "richtige" Band, die sich für ein paar Bier trifft und regelmäßig probt oder trefft ihr euch nur zum Recorden und Auftritte wenn ihr die Zeit findet?

Ryan Waste: We are definetely a REAL band! Ich probe mit VOLTURE sogar am häufigsten. Es läuft jetzt ja schon lange und nun bekommen wir endlich die Möglichkeit, öfter zu spielen. Heavy Metal ist nicht mehr so populär in der USA wie er mal war, doch wir versuchen das zu ändern! Wir bereiten gerade zum Beispiel auf eine Tour mit DIAMOND HEAD und RAVEN an der Westküste. Es ist erfrischend endlich die Möglichkeit zu haben mit Bands zu spielen, die deine Einflüsse waren, deshalb habe ich eine Menge Freude an VOLTURE.

Wohnt ihr alle in derselben Stadt? Wie ist eure lokale Szene verglichen mit anderen Orten (besonders in Deutschland), die ihr auf euren Touren gesehen habt?

Ryan Waste: Ja, wir wohnen alle in Richmond, Virginia. Es ist eine ziemlich kleine Stadt, aber es gibt eine große Szene für Musik und Kunst hier. Jeder ist involviert und somit teilen sich viele Bands Mitglieder. Es gibt Shows jede Nacht, meistenteils Punk und Metal und die beiden Szenen gehen fließend ineinander über. Die meisten Venues sind in Gehweite voneinander, sodass die Leute nicht autofahren müssen und trinken können, was ein weiterer Bonus ist. In Deutschland scheint alles ein bisschen weiter gestreut zu sein und die Szenen sind stärker voneinander abgegrenzt. Ihr habt aber das bessere Bier!

Ihr hattet immer sehr schicke Artworks, sei es für eure EP, die Single oder jetzt das Album. Wer hat diese gemacht und hattet ihr Einfluss auf ihre Entstehung?

Ryan Waste: Andrei Bouzikov hat alle drei gemalt, abgesehen von den Logos. Ich arbeite eng mit ihm zusammen und habe immer eine Vision für das Artwork. Ich habe herausgefunden, dass die meisten Künstler das zu schätzen wissen und Kritik und Vorgaben sehr gut aufnehmen. Zumindest er tut es und das Resultat ist klasse! Wahres Talent!

Wer von euch ist der größte Old School Fan und Plattensammler unter euch?

Ryan Waste: Dafür bin ich wohl verantwortlich. Ich glaube ich habe eine ernsthafte Plattensammelsucht. Nick und Barry kommen kurz hinter mir und Dave wiederum hinter ihnen. Ich bin Heavy Metal Freak und ich schnupper an meinem alten Vinyl während ich dies schreibe...

Danke für das Interview Leute!