Slayer - The Repentless Killogy - Live At The Forum In Inglewood | |
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Review von Damage Case vom 07.11.2019 (7959 mal gelesen) | |
Dead_Guy, unser Crew-Jüngster, hat derzeit vorgezogene schwermetallische Weihnachten. Wurde er vor einigen Wochen mit dem neuen MGLA-Album mit einem persönlichen Zehnpunkte-Album beschert, ereilte ihn am 18.10. ein weiterer Höchsbewertungsbrecher eines seiner Faves (TEITANBLOOD). Was zum unheiligen Weihnachtsklimbim hat das mit den Thrash-Königen SLAYER zu tun? Leider recht wenig, denn die Bescherung, die Nuclear Blast am 08.11. in die Vorweihnachtszeit entlassen, kann unmöglich ernst gemeint sein und enttäuscht SLAYER-Fans - zumindest den Rezensenten, für den Tom, Jeff/Gary, Kerry und Dave/Paul keine einzige auch nur mittelmäßige Note veröffentlicht haben. Das vorliegende Live-Album "The Repentless Killogy - Live At The Forum In Inglewood", aufgenommen am 05.August 2017 ebenda, ist Teil eines Bundles inklusive eines Kurzspielfilms rund um die Handlung der "Repentless"-Musikvideos, der jedoch nicht als Promo zur Verfügung gestellt wurde und daher auch nicht Teil dieses Reviews ist. An dieser Stelle geht es ausschließlich um die knapp über neunzig Minuten Live-Aufnahme. Es ist mehr als ärgerlich, dass mit dieser vermeintlichen Abschiedsveröffentlichung noch während der laufenden Abschiedstour (diese endet erst am 30.11. im Forum zu Inglewood, Los Angeles - hört, hört!) im Weihnachtsgeschäft der schnelle Reibach gemacht werden soll. Der Konzertmitschnitt wird zwar in vier unterschiedlichen Vinyl-Farben angeboten, aber nicht als Video - wertiges Requiem geht anders. Gerade wenn man auf der aktuellen Tour Augen- und Ohrenzeuge war und weiß, wie gut die Jungs bei ordentlichem Sound noch Kiefer eintreten, ist es einerseits unverständlich, weshalb ein scheinbar "unbedeutendes" Konzert mitten während der Tour, und das noch mit nicht aktueller Setlist, verbraten wurde. Das Publikum klingt seltsam unbeteiligt wie eine Festival-Event-Crowd, der Sound klingt wie bei einem Bootleg - wohlwollend könnte man ihn "naturbelassen" nennen. Spielfehler gibt es ein paar, was nicht dramatisch ist und dafür spricht, dass Overdubs nicht eingesetzt wurden. Oder anders gesagt: Es wurde so wenig (finanzieller) Aufwand wie möglich für diese Live-Veröffentlichung betrieben. Aber verdammt! Diese Band hat 1992 "Decade Of Aggression" veröffentlicht. Eines der wichtigsten und besten Live-Alben aller Zeiten an dem sich alle Extrem-Metaller und auch SLAYER anno 2019 noch zurecht messen lassen müssen. Auf besagter Aufnahme explodierte das Auditorium inklusive Band bereits während des Intros des ersten Songs 'Hell Awaits'. 2017 herrscht in der Menge seltsame Anteilslosigkeit als besagter Song die Hölle ihre Pforten öffnet. Die Setlist ist, wie bereits erwähnt, noch jene von 2017, also ohne 'Evil Has No Boundaries', 'Black Magic', 'Temptation', die beiden völlig unterschätzten 'World Painted Blood' und 'Payback' sowie das göttlich diabolische 'Gemini'. Dafür werden aber der Standard 'The Antichrist', die selten gespielten 'Hallowed Point' und 'Bloodline' sowie 'You Against You', 'When The Stillness Comes' und 'Cast The First Stone' vom letzten Album "Repentless" serviert. Soll daher jeder selbst entscheiden, welche Setlist besser gefällt. Das Cover ist leider ebenfalls ein weiterer Griff ins Klo. Dass Krieg, umgedrehte Kreuze und Feuer fester Bestandteil der vornehmlich roten SLAYER-Bildsprache sind, weiß und schätzt jeder geneigte Fan. Aber weshalb uns eine Art muskelbepackter Zombie-Soldat mit Slayer-Kutte seinen Frust entgegenbrüllen muss, wissen auch nur die zuständigen Kollegen des Labels. Hinzu kommt, dass der DVD-Verkauf des zugehörigen Kurzspielfilms, unter anderem bestehend aus den Musikvideos der "Repentless"-Auskopplungen, in Deutschland wegen Nichterteilung der Altersfreigabe aufgrund der Art der Darstellung von Gewalt durch die FSK-Prüfstelle verweigert wurde. Allerdings wird dieser Film am 06.November weltweit in ausgewählten Kinos gezeigt - auch in Deutschland. Wie konnte so etwas einem Plattenlabel wie Nuclear Blast passieren? Fazit: Trotz der Enttäuschung, die dieser bessere Bootleg darstellt, bleiben unterm Strich knapp vierzig Jahre SLAYER unverrückbar bestehen. Die Könige des Thrash Metals erheben sich zum richtigen Zeitpunkt, und nicht etwa zu spät wie einige andere Zeitgenossen, von ihrem Thron. Nun ist es an der jungen Garde, das Zepter zu übernehmen und das Erbe würdig weiterzuführen. Oder wie PANTERA in ihrem Song 'Goddamn Electric' im Jahr 2000 so treffend huldigen:"To walk through the world by ones self, you can't be protected... your trust is in whiskey and weed and SLAYER, it's Goddamn Electric" Drei Anspieltipps: It's fucking SLAYER! Die Band spielt tight wie immer - und deshalb das darf man das in den akustischen Nebelschwaden eines Bootlegs verlorene "The Repentless Killogy - Live At The Forum In Inglewood" dennoch mindestens einmal am Stück durchbangen. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Delusions Of Saviour 02. Repentless 03. The Antichrist 04. Disciple 05. Postmortem 06. Hate Worldwide 07. War Ensemble 08. When The Stillness Comes 09. You Against You 10. Mandatory Suicide 11. Hallowed Point 12. Dead Skin Mask 13. Born Of Fire 14. Cast The First Stone 15. Bloodline 16. Seasons In The Abyss 17. Hell Awaits 18. South Of Heaven 19. Raining Blood 20. Chemical Warfare 21. Angel Of Death | Band Website: www.slayer.net/ Medium: CD Spieldauer: 91:32 Minuten VÖ: 08.11.2019 |
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