Batalion d'Amour - Fenix | |
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Review von Zephir vom 30.12.2016 (4793 mal gelesen) | |
Betrachtet man das Coverfoto im Kontext des Bandnamens BATAILON D'AMOUR, so erhält Letzterer einen leicht verruchten Touch: Vier Männer scharen sich um den Unterleib einer Dunkelschönheit, die offenbar der Düsterszene angehört. Das Fünfer-Bataillon aus Polen mit Frontfrau Karolina Andrzejewska existiert schon ewig und drei Tage lang (seit 1989), ist aber hierzulande quasi unbekannt. Daher sei an dieser Stelle zudem kurz vorgestellt: Robert Kolud an der Gitarre, Piotr Grzesik am Bass, Miroslaw Zajac am Keyboard und Mariusz Pajak am Schlagzeug. Die ursprünglich im waveigen Goth verwurzelte Band bestreitet den größten Teil der Songs in polnischer Sprache, stellt ihre Lyrics dankenswerterweise aber im der neuen CD "Fenix" beiliegenden Booklet auch in englischer Sprache zur Verfügung. Musikalisch bewegt sich "Fenix" auf dem Gebiet von Dark Pop, der so dark eigentlich gar nicht ist - vergleichbar mit dem 2006 von LIV KRISTINE veröffentlichten Pop-Solo "Enter My Religion", aber melancholischer. In dem einen oder anderen Geiste mag es Assoziationen von EVANESCENCE wecken, aber die waren zu ihrer Spitzenzeit immerhin rockiger. BATAILON D'AMOUR sind stark beeinflusst von mittel- und osteuropäischer Radiomusik; härtere Nummern wie 'Mechaniczny' bleiben auf dem Album "Fenix" die Ausnahme. Gitarren hört man erstaunlich wenig, und was die fünf aus dem alten Wave übernommen haben mögen, verbleibt gleichsam marginal. Die etwas schnellere Nummer 'Ktos Calkiem Obcy' versetzt einen gar zurück in die Dance-Pop-Zeiten der 1990er. Der zentrale Titel 'Charlotte', der als Bonus noch in verschiedenen Versionen eingespielt wurde, könnte auch in seiner Albumversion prima in den dritten Programmen regionaler Radiosender dudeln: In gemäßigtem Tempo plätschert die Nummer auf dem gleichförmigen Popular-Beat vor sich hin, Karolinas schlichter Leadgesang tut nicht weh. Insgesamt ist "Fenix" ein Album ohne nennenswerte Besonderheiten, das keineswegs hart genug daherkommt, um zum Gothic Rock zu zählen. Als nächsten polnischen Beitrag zum Eurovision Song Contest könnte ich mir den einen oder anderen Track gut vorstellen. Und wer sich seit LIV KRISTINEs Ausflug in die Pop-Welt vor einem Jahrzehnt nach dieser Art von Musik gesehnt hat, sollte mal reinhören. Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bez Nas 02. Charlotte 03. Miedzy Slowami 04. Zawróceni 05. Za Granica Marze? 06. Moje Remedium 07. Ktos Calkiem Obcy 08. Dwie Prawdy 09. Zaklety 10. The Lost Diary 11. Mechaniczny Bonus-Tracks: 12. Charlotte (Acoustic Version) 13. Charlotte (English Version) 14. Charlotte (Pawel Penarski Remix) 15. Charlotte (Radio Edit) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 78:00 Minuten VÖ: 04.11.2016 |
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