SpiritWorld - Deathwestern | |
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Review von Damage Case vom 11.12.2022 (3710 mal gelesen) | |
Das einmütige Western-Intro täuscht gewaltig. Nein, das ist keine JOHNNY CASH-Coverband oder ME AND THE MAN inkognito mit neuer Musik. Die sechs US-Amerikaner SPIRITWORLD spielen breitbeinigsten Slayercore - so hieß diese Mucke zumindest mal, damals in den 2000ern. Bedeutet: Man nehme fette und schnelle Riffs der Herren aus Huntington Park und mixe diese mit noch fetteren Breakdowns, garniert mit Hardcoreshoutings. Die Meister dieses Cocktails sind HATEBREED um Mastermind Jamey Jasta, haben sie die metallischen Ausflüge der altvorderen AGNOSTIC FRONT und CRO-MAGS spätestens ab ihrem 2002er Masterpiece "Perseverance" in der brennenden Mülltonne angerührt. Und jetzt SPIRITWORLD. Zwei Jahre nach ihrem Debüt "Pagan Rhythms" schieben sie ihr neues Werk "Deathwestern" nach, dessen Titel und Visualisierung an Pulp-Heftchen der 1930er und 1940er erinnern soll. Das an ein Filmplakat eines Zombie-Spaghettiwesterns erinnernde Cover wurde von James Bousema gestaltet, der auch für die aktuelle SOULFLY verantwortlich zeichnet. Doch bereits im zweiten Song, dem Titellied, offenbart sich durch die Riffs, warum man SLAYER als Namensgeber dieses Genres erkoren hat, nein muss! Das sind Anschläge und Pickings der Sorte, die "South Of Heaven" und "Seasons In The Abyss" dereinst Unsterblichkeit verliehen - heute entliehen und in die dicke Hose des Hardcores gestopft, welche sie locker ausfüllen. Dass bei 'Moonlit Torture' Dwid von INTEGRITY munter mitschreit, ist sicher kein Zufall, da jene dem Slayercore ebenfalls sehr zugewandt reüssieren. Die Jungs aus Las Vegas um Bandchef Stu Folsom liefert in etwas mehr als einer halben Stunde Power, Power und Power. Die Songs drücken mächtig und trotz gekonnter Tempoverschiebungen und ordentlich Abwechslungsreichtum lassen die Songs keine Verschnaufpausen zu. Das Promosheet nennt es eine "Kneipenschlägerei, während Revolverhelden inmitten von Tomahawk-artigen Riffs gegen dämonische Wesen kämpfen". Besser kann man es fast nicht treffen und damit auch die ordentliche Steigerung zum alles andere als schwachen Debüt beschreiben. Kein Zufall, dass sich jüngst mit Gary Holt (EXODUS, Ex-SLAYER) und Max Cavalera (SOULFLY, Ex-SEPULUTRA) zwei Legenden als Fans von SPIRITWORLD geoutet haben. Fazit: SPIRITWORLD sind mit dem saustarken "Deathwestern" angekommen. Wenn sie weiter kräftig touren und ihr nächstes Album ein "Reign In Blood" des Slayercores werden sollte, steht ihnen alle Türen und Tore offen, um aus der Nische herauszutreten und sich eine weltweite Fanbase aufzubauen. Drei Anspieltipps: Der Opener und Titelsong ordnet die Dinge mal so richtig ein und regelt im SLAYER-Style. 'Ulcer' hätte Ende 1990er auch von SLAYER sein können, der Song kann alles und verschleppt ab der Mitte sein Tempo, dass es Schädel nur so spaltet. Lujuria Satanica haut am Schluss nochmal richtig drauf, es hagelt Blasts und endet dann in einem ultrageilen Break ab 02:00 in einem wahren Groovefeuerwerk. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Mojave Bloodlust 02. Deathwestern 03. Relic Of Damnation 04. Purafied In Violence 05. Ulcer 06. Committee Of Buzzards 07. The Heretic Butcher 08. Moonlit Torture 09. Crucified Heathen Scum 10. Lujuria Satanica 11. 1000 Deaths | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 36:10 Minuten VÖ: 25.11.2022 |
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