Shok Paris - Full Metal Jacket

Review von baarikärpänen vom 25.05.2020 (6810 mal gelesen)
Shok Paris - Full Metal Jacket Na, da hat sich aber jemand wirklch viel Zeit gelassen. Oder waren andere Dinge im Leben vielleicht wichtiger? Nun ja, SHOK PARIS spielen immerhin seit 2010 in einer stabilen Zusammensetzung aus den beiden Urmitgliedern Vic Hix (Vocals) und Ken Erb (Gitarre), plus dreier Neuzugänge. In dieser Formation war man seitdem schon auf Festivals wie dem KIT, HOA oder BYH auf der Bühne und hat traditionsbewusste Metaller beglückt. Auch wenn SHOK PARIS vor allem in Europa auf der Beliebtheitsskala weit hinter den Soundalikes von LIZZY BORDEN angesiedelt waren, war man doch in den Staaten angesagt. Zumal die Jungs ihre letzten beiden offiziellen Veröffentlichungen 1987 und 1989 auf I.R.S., einem Sublabel des Majors A&M, auf den Markt brachten. Versprochen hatte man den Fans seit der Wiederbelebung 2009 immer wieder neues Futter. Nun hat das Warten endlich ein Ende. Aber hat es sich gelohnt?

"Full Metal Jacket" nennt sich der neueste Streich. Und was gleich auffällt, ist das Cover-Artwork. Das steht schon mal im krassen Gegensatz zu den früheren bunten Artworks, kommt relativ einfallslos daher, ist aber bei näherer Betrachtung gar nicht mal so unlustig. Damit meine ich ausdrücklich nicht den Blick ins Dekolleté! Den hätte es nämlich nicht gebraucht, um die Anspielungen auf den Stanley Kubrick-Kultstreifen gleichen Titels herzustellen. Das Labelinfo gibt keine Auskunft darüber, aber da man Sequenzen aus dem Film im Intro 'The Creed' verwendet und die Songtitel auch darauf hinweisen, könnte man zu dem Schluss kommen, dass "Full Metal Jacket" einem Konzept folgt. Der Titelsong, direkt nach dem Intro, sorgt schon mal für Entspannung beim Hörer. SHOK PARIS können's noch. Ein feiner Uptempo-Banger, der den bandtypischen US-Power Metal mit IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST verbindet. Abkupfern darf man SHOK PARIS übrigens nicht vorwerfen, denn diesen Sound haben die Männers auch schon auf ihrem Debut "Go For The Throat" von 1984 gespielt. Also zu einer Zeit, als MAIDEN in den USA auch gerade erst so richtig durchstarteten. Weiter geht's mit 'Nature Of The Beast', einem Track, der ein wenig Anlaufzeit benötigt. Spätestens beim Chorus haben SHOK PARIS die Hörer aber im Sack. Überhaupt sind es die Refrains, mit denen "Full Metal Jacket" punktet. Die mögen zwar as simple as possible sein, aber sie erfüllen ihren Zweck. Einmal gehört, kann man sie fehlerfrei beim nächsten Konzert (wann immer das sein wird) aus voller Kehle grölen. Natürlich, möchte man fast sagen, ist auf "Full Metal Jacket" nicht alles Gold, was glänzt. Die Scheibe mit dem Titelsong und 'Nature Of THe Beast' stark zu eröffnen, nur um danach mit den eher verzichtbaren 'Do Or Die', 'Metal On Metal' und 'Brothers In Arms' drei Downer direkt hintereinander zu platzieren, ist keine weise Entscheidung. Dafür entschädigt aber der Rest des Albums wieder. Allesamt geile Banger, mit jeder Menge Drive und geilen Riffs. Besonders sticht dabei 'Fall From Grace' heraus. Und dass SHOK PARIS auch gerne Teutonen-Stahl goutieren, das zeigen 'Hell Day' und 'Symphony Of The Sea' mit ihren ACCEPT-Gedächtnisriffs. Wäre noch 'Up The Hammers', den man "Full Metal Jack" als Bonus gegönnt hat und der als schwächster Song der Scheibe ins Ziel geht. Klingt verdammt nach Überbleibsel aus den Recordingsessions von "Warriors Of The World" von MANOWAR. Und da wäre noch Sänger Vic Hix. Der ist erstaunlich gut gealtert, was die Stimme angeht. Aber beim guten Vic war schon immer das Problem, dass sein Gesang polarisiert. Da bildet auch "Full Metal Jacket" keine Ausnahme. Wie dem auch sei, sein kraftvolles Organ passt immer noch perfekt zum Metal von SHOK PARIS. Tja, und Ken Erb wollen wir auch nicht vergessen. Der hat nämlich ebenfalls nichts verlernt und schüttelt sich wirklich feine Soli aus dem Ärmel.

Als Fazit bleibt, dass sich das Warten auf neues Material definitiv gelohnt hat. SHOK PARIS können es noch. Da sind selbst die oben erwähnten kleineren Ausfälle nur ein kleiner Wermutstropfen, der den Spaß letztendlich nicht vermiest. Auch wenn SHOK PARIS keinen Preis für Innovation gewinnen werden und heutzutage kleinere Brötchen backen müssen, was die Produktion angeht (die als dennoch gelungen bezeichnet werden darf), gibt's wohlverdiente siebeneinhalb Punkte.



Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Creed
02. Full Metal Jacket
03. Nature Of The Beast
04. Do Or Die
05. Metal On Metal
06. Brothers In Arms
07. Black Boots
08. Hell Day
09. Those Eyes
10. Fall From Grace
11. Symphony Of The Sea
12. Up The Hammers (Bonus)
Band Website: www.facebook.com/Shok-Paris-Official-10983
Medium: CD
Spieldauer: 51:29 Minuten
VÖ: 29.05.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten