Fejd - Trolldom | |
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Review von Zephir vom 23.06.2016 (5657 mal gelesen) | |
Wälder, Berge und Seen. Kalter Wind, ein unendlich hoher Himmel … kurz: nordische Natur in ihrer tiefsten Ursprünglichkeit. So klingt das vierte Studioalbum von FEJD, jener Combo, die sich 2001 durch eine Fusion aus dem Folk-Duo RIMMERFORS und der Metal-Band PATHOS formierte. Was eher folkloristisch begann, ist mit "Trolldom" deutlich metallischer geworden: Hatte sich die Band um die Brüder Patrik und Niklas Rimmerfors auf den vergangenen Alben "Storm" (2009), "Eifur" (2010) und "Nagelfar" großteils akustisch betätigt, lassen sie auf dem neuen Output zusätzlich zu ihrem traditionellen Instrumentarium - schwedischer Dudelsack, Bouzouki, Fiedel, Blockflöte, Maultrommel und was noch alles - verstärkt auch E-Gitarren erklingen, wofür der Neuzugang Per-Owe Solvelius zuständig ist. Dem Folk-Attribut in der Musik von FEJD tut diese Veränderung keinen Abbruch, und noch immer pflegen die schwedischen Jungs eine aufrichtige Ernsthaftigkeit jenseits von Hüpf-und-sauf-Metal, eine Seriosität, wie man sie etwa von den norwegischen Kollegen LUMSK kennt. Dennoch wird sich der geneigte Hörer ein wenig umstellen müssen. Heroische Nummern wie Titeltrack 'Trolldom' lassen mit breiten, beschaulichen Gitarrenriffs kontemplatives MYRKGRAV-Feeling aufkommen, und 'Ingjald Illråde' galoppiert vom ersten bis zum letzten Takt in schönster melodischer Metal-Manier – nur dass die vokalen Hooklines, wie immer clean geführt von den Brüdern Rimmerfors, nach wie vor an nordosteuropäische Volksweisen erinnern. Eine Sternstunde des archaischen Folk-Gesangs bieten sie weiterhin in 'Svart', und das Keyboard von Lennart Specht kommt im Rausschmeißer 'Vinternatt' noch einmal leicht kitschig, aber gerade deswegen märchenhaft verträumt zum Einsatz. An das feminine Gepiepse von Linn-Katrin Öygard in 'Bed För Din Själ' musste ich mich allerdings erst einmal gewöhnen. Mir persönlich ist ihre Stimme nicht ursprünglich genug, wirkt ein wenig fremdkörperhaft. Gleichwohl ist der Track ein Kracher, für dessen episches Klangpanorama ein paar Abstriche okay sind. Man kann sich vernebeln und verzaubern lassen von den nordischen Sagenwelten, in die FEJD abermals zu führen verstehen. Alte Fans sollten ein Ohr riskieren und sich auf die Veränderung einlassen, der FEJD ihre Musik unterzogen haben. (Und wem bei Folk Metal nichts anderes einfällt als ELUVEITIE, sollte sich ohnehin einmal weiterbilden.) Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Härjaren 02. Trolldom 03. Ingjald Illråde 04. Bed För Din Själ (Featuring Linn-Katrin Öygard) 05. Hednaland 06. Glöd 07. Svart 08. Vinternatt | Band Website: www.fejd.se Medium: CD Spieldauer: 42:03 Minuten VÖ: 27.05.2016 |
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