Hadea - Fabric Of Intention

Review von Zephir vom 27.02.2014 (4629 mal gelesen)
Hadea - Fabric Of Intention Bis zum heutigen Tage war mir der Name HADEA völlig unbekannt. Unter diesem Namen existiert die Gruppe tatsächlich auch erst seit 2013, dabei blicken die beiden Brüder und Gründungsmitglieder Serge und Frank Stroehmer auf eine längere musikalische Historie zurück, die 1998 in North Carolina unter dem Namen GOLLUM begann - womit sie sich übrigens nicht auf die zwielichtige Kreatur aus Tolkiens "Herr der Ringe" bezogen, sondern auf das jiddische "goylem", das so viel bedeutet wie "formlose Masse" und damit eher an Meyrinks Golem denken lassen sollte als an das tolkinsche Wesen. Glaubt mir jetzt eh keiner ...? Gleichwohl, GOLLUM wiederum waren keine Geringeren als die zeitweisen Live-Supporter von SLAYER und MASTODON. HADEA sind nun seit 2013 die Fortsetzung von GOLLUM unter einem neuem Namen, und "Fabric Of Intention" ist das erste Longplay, das der neue Bandname ziert.

Einer der wenigen und tragischen Unterschiede zu GOLLUM besteht darin, dass Drummer Hunter Holland nicht mehr mit von der Partie ist, da er kurz nach dem Finish des Albums "The Core" (2008) einen Herzinfarkt erlitt und verstarb. Ansonsten gilt vieles, was über GOLLUM gesagt wurde, auch für HADEA: die Musik ist eine abgefahrene Mischung aus Death, Alternative und teilweise Nu Metal mit einer gehörigen Portion Groove. Ach ja, auch der Thrash-Einfluss ist hier und da nicht zu überhören - gut möglich, dass die Jungs von HADEA sich den einen oder anderen Kniff von den oben erwähnten großen Brüdern abgeguckt haben. Diese Musikmixtur ist klobig, sperrig und schwer, keine Sekunde gleichförmig, eigentlich passiert alle paar Takte etwas Neues - Tempo-, Rhythmus- und Stilbrüche lösen sich im Wechsel ab. Weiterhin fällt Shwan Corbetts erstaunlich facettenreiche Stimme positiv auf, die von Modern-Shouts bis zu fiesem Gekeife eine große Spannweite an Vocalstyles zu bieten hat.

Inmitten der reichlich kruden Mischung, die einem von der Platte entgegendonnert, nisten fahrige Textfetzen zwischen abgerissenen Gedanken (wie in 'Source And Creator": "I am the source and the creator / I have the power to be reborn / I am today and the days before") und aggressivem Kreischen (wie das "rotting away, rotting away" in 'Fabric Of Intention'). Eine formlose Masse ist der Metal von HADEA damit noch immer, und diese Formlosigkeit ist ein spannendes Prinzip. Auch wenn "Fabric Of Intention" für meinen persönlichen Geschmack zu viel amerikanischen Groove in sich trägt, hat mich die Sache in ihrer rauen Ungeschliffenheit überzeugt.

PS: den Bandnamen spricht man übrigens englisch "hay-dee-ah".

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Hinge
02. Fabric Of Intention
03. One Guarantee
04. Reconstruction Of Our Ways
05. Nowhere To Be Found
06. Source And Creator
07. Malicious Species
08. Sleeper
09. Ignis Fatuus
10. Larva to Chrysalis
Band Website: www.hadeamusic.com
Medium: CD
Spieldauer: 52:00 Minuten
VÖ: 27.01.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten