Supersuckers - Play That Rock'n'Roll

Review von Damage Case vom 08.02.2020 (7115 mal gelesen)
Supersuckers - Play That Rock'n'Roll Wie viele Hardrock- und Heavy-Metal-Bands gab und gibt es eigentlich in all den bunten Genres der harten Gitarrenmusik? Wer hat sie alle gezählt? Und hat sie jemals jemand alle mal gehört? Was hat das mit den US-Rockern SUPERSUCKERS zu tun? Nun, da glaubt man als Rockfan seit bald dreißig Jahren so ziemlich alle mehr oder weniger bekannten Rock-Acts zu kennen, und ausgerechnet von der Band um Sänger, Saitenzupfer und Bandchef Eddie Spaghetti war dem Rezensent bisher nur der Name bekannt - von einer Größe, die seit Ende der 1980er in der Szene ihr Unwesen treibt. Das musste sich selbstredend schleunigst ändern, und so rotiert nun, nebst dem Backkatalog, das gemäß Labelzählweise dreizehnte Album "Play That Rock'n'Roll" auf dem digitalen Plattenteller.

Waren die SUPERSUCKERS in ihren Anfangsjahren noch deutlich ruppiger und punkiger unterwegs, hat ihr Rock'n'Roll im neuen Jahrtausend Stück für Stück hörbare Anleihen von Classic Rock, Rockabilly und Country übernommen. Das nimmt der Musik zwar den jugendlichen Charme, aber die Zielgruppe dieser Art von Musik ist mittlerweile ohnehin jenseits der dreißig Lenze und muss es vor beziehungsweise auf der Bühne auch nicht mehr so wild haben. So wird der Stil des letzten Albums "Suck It" (2018) fortgeführt, der extreme Country-Einschlag von "Holdin' The Bag" (2015) ist dagegen diesmal noch dezenter verteten, zum Beispiel im ins Rockabilly abdriftenden Titeltrack. Oder um es bildlich zu sagen: "Play That Rock'n'Roll" ist eher verschwitzter Großstadt-Club denn Cowboy-Ranch. An der einen oder anderen Stelle erinnert "Play That Rock'n'Roll" an den lässigen Rock von SOCIAL DISTORTION und den BLACK STAR RIDERS, auch der Gesang von Eddie Spaghetti ähnelt immer wieder dem Organ von Ricky Warwick. Ganz toll gelungen ist das simple Cover, das so 1994 ist wie die Mucke und die beteiligten Künstler.

Fazit: Wieder eins dieser Alben, das die Diskografie einer altgedienten Band weiterführt - ohne große Neuheiten und Ausreißer. Fans wissen, was zu tun ist. Neueinsteiger arbeiten sich vielleicht besser chronologisch ab dem wirklich heftig rockenden Debüt "The Smoke Of Hell" (1992) bis heute ab.

Drei Anspieltipps: Der flotte Opener 'Ain't Gonna Stop', der dezent an AC/DC erinnernde Boogie 'You Ain't The Boss Of Me' und 'A Certain Girl' - bei welchem Rock-Klassiker ist wohl dessen Pre-Chorus-Riff geklaut?

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Ain't Gonna Stop (Until I Stop It)
02. Getting Into Each Other's Pants
03. Deceptive Expectation
04. You Ain't The Boss Of Me
05. Bringing It Back
06. Play That Rock'n'Roll
07. That's A Thing
08. Last Time Again
09. Die Alone
10. Dead, Jail Or Rock'n'Roll
11. A Certain Girl
12. Ain't No Day
Band Website: www.supersuckers.com
Medium: CD
Spieldauer: 37:27 Minuten
VÖ: 07.02.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten