Odd Crew - Dark Matters Part II | |
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Review von Stormrider vom 14.12.2023 (6644 mal gelesen) | |
In Zeiten der globalen Digitalisierung gibt es ja eigentlich keine Länder mehr, die nicht auf der Metal-Landkarte vertreten sind. Und dann sagt jemand: "Nenn mir doch mal ne Metalband aus Bulgarien!". Aber natürlich gibt es auch im Land am schwarzen Meer die eine oder andere hart rockende Band. Die ODD CREW zum Beispiel ist schon seit 25 Jahren am Start und hat nun mit "Dark Matters II" ihr Sequel zum recht positiv aufgenommenen ersten Teil ihrer dunklen Marterie beziehungsweise ihrer dunklen Angelegenheiten nachgelegt. Eröffnet werden die 54 Minuten von 'Wings On A Burning World', ein fast neunminütiger düsterer Melancholiebrocken, der eine intensive und bedrohliche Atmosphäre aufbaut. Die Gitarrenlicks im Hintergrund zersägen einem das Hirn und zerbersten jede Hoffnung auf ein besseres Morgen, bevor zum Ende hin ein Choral einen Lichtschein in die Dunkelheit wirft. Der Track erinnert an die besten Momente von ANTIMATTER. Überhaupt ist das eine gute Referenz, wer auf diese Art Musik steht, dem dürfte vermutlich das ganze Album gefallen. Auch dann, wenn man das Qualitätslevel des Openers in der Folge nicht mehr erreichen wird. 'In Silence' liefert zunächst ein leicht punkiges Classic Rock-Riff und die Vocals sind hier nicht mehr so harmonisch in das Soundgesamtbild eingebettet. Nach knapp sechs Minuten wendet sich der Song und bekommt mit einer Akustikgitarre und folkloristischen Einsprengseln nochmal ein neues tragendes Element. Hier wird auch bereits deutlich, dass die ODD CREW musikalisch insgesamt versiert zu Werke geht, aber kompositorisch oftmals noch nicht so wirklich auf den Punkt kommt. Außer dem Vierminutentrack 'Thin Air', der zwar mit proggigen Elementen aufwartet, aber dabei angenehm eingängig bleibt, schafft es kein Song wirklich, einen richtigen Wiedererkennungwert zu generieren. Manchmal ist zu viel eben auch zu viel, zumindest was die Länge angeht. Denn nicht immer jagt ein Höhepunkt auf "Dark Matters II" den nächsten, vieles plätschert auch mal eine ganze Weile vor sich dahin, sodass man ein wenig ungeduldig wird, wann denn wieder was passieren wird. "Dark Matters II" ist insgesamt ein solides Album, dass seinen Höhepunkt bereits zu Beginn setzt und daneben besonders durch die emotionalen Vocals von Sänger Vasil Raykov gewinnt. Manchmal erinnert er mich in der Phrasierung ein wenig an Ray Garvey, aber vorrangig kann man wirklich Mick Moss und ANTIMATTER als Anhaltspunkt heraushören. Wer ein Album sucht, bei dem er einen dunklen Abend mit entsprechender Emotion musikalisch untermalen möchte, der darf hier gerne ein Ohr riskieren. Für eine ausschweifende Party eignen sich die acht Tracks hingegen nicht, wirklich eher, um in tiefer Melancholie aufzugehen, was auch durch das schlichte aber emotional sehr aussagekräftige Cover bereits unterstrichen wird. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Wings On A Burning Wind 02. In Silence 03. You Are But One 04. Closer 05. On To The Sun 06. Thin Air 07. Witching Hour 08. A Thousand Smiles | Band Website: oddcrew.net Medium: CD, digital Spieldauer: 53:32 Minuten VÖ: 10.11.2023 |
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