Tyrant's Reign - Fragments Of Time | |
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Review von baarikärpänen vom 19.09.2017 (5195 mal gelesen) | |
Da denkste, du bist relativ fit, was Speed- und Thrash Metal aus den 80ern betrifft. Warste dabei, fandste damals wie heute geil. Hast mehr Zeit im Plattenladen verbracht als sonstwo, und auch wenn der Geldbeutel aus Zwiebelleder gemacht war (ihr wisst schon: reingucken und bitterlich weinen), haste doch zumindest in all die Neuerscheinungen mal reingehört. Bist sogar einer der Unerschrockenen, die tatsächlich das Vinyl der Holländer ASGARD gekauft haben (ohne auch nur jemals ein Dankesschreiben von den Herren erhalten zu haben). Tja, und dann stellste wieder mal fest, dass man eben doch nie auslernt. Ging mir gerade so durch den Kopf, als ich mir "Fragments Of Time" der US-Speedster TYRANT'S REIGN reingefahren habe. TYRANT'S REIGN sind ein Beispiel für all jene Bands, die es, aus leider oft nicht mehr nachzuvollziehenden Gründen, nie geschafft haben, in den 80ern so richtig durchzustarten. Die Band-Bio spricht von "schlechten Management-Entscheidungen". Dabei hatten TYRANT'S REIGN wirklich ALLES, um so richtig groß zu werden. Songs zum Niederknien, einen Sänger, der meilenweit aus der Masse der Mikro-Akrobaten rausstach. Und trotzdem war nach zwei Demos und einer in Eigenregie veröffentlichten EP schon wieder Ende-Gelände. Aber TYRANT'S REIGN sind, auch wenn es völlig an mir vorbeiging, seit den frühen 2000ern wieder aktiv, waren sogar auf dem Billing des Keep It True. Und jetzt gibt's eben, auch für Ignoranten wie mich (Asche auf mein Haupt), 'nen amtlichen Arschtritt in Sachen Nachhilfe. Obwohl, 'ne kleine "Mogelpackung" ist "Fragments Of Time" ja schon, weil es keinen einzigen neuen Song bietet, sondern eine Zusammenstellung der Demos und der EP ist. Zudem handelt es sich bei "Fragments Of Time" um eine Wiederveröffentlichung der Compilation aus 2004 (damals schlicht "Tyrant's Reign" betitelt). Ändert aber alles gar nichts an der Qualität der Musik. Wer schon immer bestens auf AGENT STEEL ("Agents Of Steel") oder EXCITER konnte, bei der Mucke von IRON ANGEL steilgeht, der bekommt hier so richtig geil die Haare geföhnt. Pfeift euch einfach mal 'Thrashing Metal Maniacs' oder 'Tyrant's Reign' rein. Dass TYRANT'S REIGN aber auch anders können, beweist 'The Amulet', das als gelungener Versuch durchgeht, KING DIAMOND mit Speed/Thrash zu kombinieren. Für die gesamte Scheibe gilt allerdings, dass der Drummer den Wahlspruch aller Speed-Fellverdrescher (Put the Metal to the pedal) beherzigt, die Riffs rasiermesserscharf sind. Und Sänger Randy Barron, der liefert die Vollbedienung für all die, die den jungen James Hetfield zu "Kill 'Em All"-Zeiten schon immer am besten fanden. Alle Tracks sind gekonnt produktionstechnisch "nachbehandelt", um den maximalen Hörgenuss zu bieten. Lediglich bei den letzten Nummern, 'Unconditional Surrender' und 'Insanity', handelt es sich wohl um Rehearsel-Aufnahmen, die klangtechnisch leider etwas abfallen. Warum also eine Neuauflage dieser Zusammenstellung? Wenn man sich auf der Facebook-Seite der Jungs umschaut, scheinen TYRANT'S REIGN gerade neue Songs zu schreiben. Insofern macht "Fragments Of Time" als Appetizer also durchaus Sinn. Hoffen wir mal, dass sie mit neuem Material möglichst schnell aus dem Quark kommen. Und bis dahin sei "Fragments Of Time" all denen wärmstens empfohlen, die 'ne ordentliche Kelle Speed Metal vertragen können (auch wenn das Label die Band eher im Thrash verortet). Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Thrashing Metal Maniacs 02. Star Chamber 03. S.O.S. 04. Kill Or Be Killed 05. The Amulet 06. Passage To Eternity 07. Forever And A Day 08. Tyrant's Reign 09. Jack The Ripper 10. Unconditional Surrender 11. Insanity | Band Website: www.facebook.com/cynicalgentlemen13/ Medium: CD Spieldauer: 57:38 Minuten VÖ: 15.09.2017 |
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