Excalion - Dream Alive | |
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Review von baarikärpänen vom 27.07.2017 (5388 mal gelesen) | |
Würde ich Drehbücher schreiben, hätte ich eine prima Idee auf der Pfanne: "2017 - Sie sind zurück!". Nicht nur, dass CELLADOR oder CRYONIC TEMPLE sich mit bockstarken Alben, nach ewig langer Zeit, gemeldet haben, nein, jetzt tauchen auch die Finnen EXCALION nach siebenjähriger Pause mit einem neuen Longplayer wieder auf der Bildfläche auf. So richtig auf dem Radar hatte ich die Band ja nicht mehr. Gut, die Truppe existiert seit 2000, hat bis 2010 immerhin drei Alben veröffentlicht, die sogar recht positiv aufgenommen wurden. Obendrein spielen sie dann noch melodischen Power Metal, der ja eigentlich recht massenkompatibel ist. Trotzdem hat es, abgesehen von einer verschworenen Fanbase, zum großen Durchbruch aber nicht gelangt. Wenn dann auch noch einer der signifikantesten Posten einer Band, der Sänger, neu besetzt wird, tendiere ich eher dazu, das Ganze nicht als Wiederbelebung, sondern als Neustart, wenn auch unter altem Namen, zu sehen. Was erwartet uns also auf "Dream Alive"? Rein musikalisch machen EXCALION da weiter, wo sie 2010 aufgehört haben. Freunde des gepflegten Power Metals kommen also voll auf ihre Kosten. Keyboarder Jarmo Myllyvirta hat als Songwriter auch wieder einen tollen Job abgeliefert. Und dass die schwarz-weißen Tasten auf dem Album eine tragende Rolle spielen, dürfte dann auch klar sein. Aber keine Angst, denn im Gegensatz zu den italienischen Kollegen der Zunft, die es mit Keys und Synths ja gerne übertreiben, bleibt noch genügend Platz für, famos eingespielte, Gitarren im Sound von EXCALION. Auch textlich gesehen bietet "Dream Alive" einen komplett anderen Ansatz. Hier gibt es keine vertonten Heldensagen, Geschichten über böse Drachen oder einen recht verdrehten Blick auf historische Ereignisse. "Dream Alive" knüpft inhaltlich an die bereits im Frühjahr auf Spotify und iTunes veröffentlichte, jetzt auch auf dem Album befindliche Single, 'Centenarian' an. Grob gesagt, die Story eines Aussteigers, der sowohl im Hier und Jetzt, als auch in der Vergangenheit lebt und sich daraus seine eigene Realität bastelt. Recht philosophisch gehalten das Ganze, aber durchaus nicht uninteressant. Letztlich kommt's ja dann aber doch auf die Musik an, und die gefällt durchaus. Als Anspieltipp bieten sich der Opener 'Divergent Falling', das temporeiche 'One Man Kingdom' oder 'Deadwater Bay' an. Sehr interessant aber auch der am Ende platzierte, recht progressive, Longtrack 'Portrait On The Wall', der sehr gekonnt NIGHTWISH zitiert. NIGHTWISH ist übrigens auch ein guter Anhaltspunkt, um die Stimme von Neu-Sänger Marcus Lång zu charakterisieren. Der geht stimmlich mehr als einmal als der kleinere Bruder von Marco Hietala durch. Gemischt wurde "Dream Alive" von Tuomas Kokko (u. a. TRIO NISKALAUKAUS, GHOST BRIGADE), auch die Covergestaltung kommt schön unkitschig rüber. Falls man so was wie ein Haar in der Suppe finden könnte, dann vielleicht die gelegentlich etwas, ähem, merkwürdigen Sounds aus Myllyvirtas Keyboards. Aber ihr kennt ja die Story von dem Affen, der Seife und der Geschmackssache, nicht wahr? Wem RHAPSODY OF FIRE zu überdreht und cheesy daherkommen, wer 'ne Vorliebe für Power Metal der finnischen Prägung (STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA) hat, macht mit EXCALION definitiv nichts falsch. Und Jungs, beim nächsten Mal dann keine sieben Jahre Pause! Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Divergent Falling 02. Centenarian 03. Marching Masquerade 04. Amelia 05. Release The Time 06. One Man Kingdom 07. Deadwater Bay 08. The Firmament 09. Man Alive 10. Living Daylights 11. Portrait On The Wall | Band Website: www.excalion.com/ Medium: CD Spieldauer: 59:47 Minuten VÖ: 07.07.2017 |
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