Old Season - Beyond The Black | |
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Review von baarikärpänen vom 09.06.2017 (4543 mal gelesen) | |
Entweder man haut eine Veröffentlichung nach der anderen raus, was manchmal perfekt flutscht, wie bei SAXON zum Beispiel anno Tobak. Oder man zieht sich ins stille Kämmerlein zurück und bastelt an den Eigenkreationen, ohne jemals auch nur ansatzweise zu Potte zu kommen (siehe WINTERSUN). Im günstigsten Fall kommt dann sowas dabei raus, wie DEF LEPPARDs "Hysteria". Im ungünstigsten dagegen hat einen der Rest der Welt schon längst wieder vergessen. Und wenn es einem absolut egal ist, wann und ob überhaupt mal was auf dem Plattenteller anderer Menschen landet, dann heißt man wohl OLD SEASON. Der Sechser aus Irland hat mal eben geschlagene acht Jahre gebraucht, um dem 2008 erschienenen "Archaic Creation" nen Nachfolger zu gönnen. Dass den Jungs, wie bereits erwähnten DEF LEPPARD, keine potente Plattenfirma ohne Ende Kohle in den Allerwertesten pustet, mag ein Grund für die lange Pause sein. Man muss ja schließlich auch von was leben, wenn die Mucke schon keine Rechnungen bezahlt. Aber, und da kommen wir zum entscheidenden Punkt: Selbst wenn die Herren von der grünen Insel sich nur sporadisch im Proberaum getroffen haben, selbst dann müsste da nach acht Jahren etwas qualitativ Besseres rauskommen. Nicht, dass "Beyond The Black" ein Rohrkrepierer wäre. Würde ich nie im Leben behaupten. Die Songs fühlen sich am ehesten pudelwohl im teils epischen, teils doomigen Spannungsfeld. Und auch 'ne Prise NWoBHM hat man dem Ganzen gegönnt. Was hauptsächlich stört, ist die Länge. Mit einer Ausnahme ('Scavenger') sind alle Titel im Bereich von sechs Minuten oder darüber und auf Dauer ermüdend. Ermüdend, weil sich einfach zu viel wiederholt. Bei besagtem 'Scavenger' klappt das ganz gut, wohl auch, weil OLD SEASON in viereinhalb Minuten auf den Punkt kommen. Weniger (Spielzeit) ist eben doch manchmal mehr. Dass die Jungs absolut fit sind an den Instrumenten, steht ausser Frage. John Bonham hinterm Mikro ist ein absolutes Pfund, mit dem OLD SEASON absolut wuchern können. Und wenn wir schon bei den positiven Aspekten von "Beyond The Black" sind: Dieser Drum-Sound ist wahrhaft geil. Kompliment an den Knöpfchendreher im Studio. Was bleibt als Fazit zu "Beyond The Black"? In einzelnen Dosen genossen, hat der Dreher seine Momente (nicht gleich die ganze Packung reinstopfen!). Wer mit den neueren, leicht "proggigen", Sachen von SONATA ARCTICA ganz gut warm werden kann, darf auch mal reinhören. Auch wenn der Vergleich jetzt nicht sooo offensichtlich ist, mir kam er beim mehrmaligen Hören von "Beyond The Black" schon in den Sinn. Und eines bewahrheitet sich dann doch, selbst wenn man sich eher epischen Stoff auf die Fahne geschrieben hat. In der Kürze liegt eben doch die Würze. Na ja, manchmal ... Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. A New Dawn 02. Scavenger 03. Chosen 04. Elegy 05. The Journeyman 06. Rivers Of Cepha 07. Words From Beyond... 08. The Void 09. Nevermore | Band Website: www.oldseason.com/ Medium: CD Spieldauer: 62:11 Minuten VÖ: 19.05.2017 |
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