Xenos - The Dawn Of Ares

Review von derkleinekolibri vom 27.06.2021 (8300 mal gelesen)
Xenos - The Dawn Of Ares Seit nunmehr drei Jahren existiert XENOS, lediglich drei Mitglieder weist das Line-Up auf: Ignazio Nicastro (ehemals Bassist bei EVERSIN), der XENOS gründete und dem sowohl der Bass als auch der Gesang obliegen, dann noch der für die Gitarrenriffs zuständige Giuseppe Taormina sowie Danilo Ficicchia, der sein Schlagzeug nach besten Kräften malträtiert. Die drei Jungs haben sich dem Thrash verschrieben, einem schnörkellosen Thrash ohne Wenn und Aber.

Egal, wie oft man sich dem Album widmet und es an die Ohrmuscheln lässt, die Begeisterung kennt keine Grenzen. Es sind die kleinen Feinheiten, die es sich von anderen durchaus ebenfalls guten Thrash-Alben unterscheiden lässt. Klar, einen Schrei am Anfang eines Titels gibt es zuhauf, aber wer genau hinhört, der wird feststellen, er wandert bei 'I Am The Machine' zwischen den Lautsprechern hin und her. Bei 'The Prophet' denkt man einen Moment lang, man stünde in einer Bahnhofshalle, von irgendwoher dringt einem so etwas wie eine Durchsage eines Bahnhofsvorstehers an die Ohren. Im gleichen Stück liefert Giuseppe ein Gitarrensolo ab, das ich so ähnlich mal bei BRIAN MAY + FRIENDS auf dem Mini-Album "Star Fleet Project" vernahm, bei dem auch Eddie Van Halen mit von der Partie war.

Mein Favorit unter den neun Songs ist der sechste, dessen Titel 'Interceptors' mehrfach regelrecht herausgeschrien wird. Das Besondere an diesem Stück ist aber weder dessen Schnelligkeit noch die Härte, sondern dass man tatsächlich den Gesang an einigen Stellen mit einem Echo versetzt hat, welches mal links und mal rechts erschallt. Über die Lautsprecher nahm ich es zuerst überhaupt nicht wahr, erst als ich das Album mehrmals über Kopfhörer gehört hatte, drang es auch auf normalem Wege an mein Ohr.

Inhaltsmäßig haben die Italiener auch einiges zu bieten. So zeigen sie die negativen Seiten des Krieges, bei 'Still To The Front', und die fatalen Folgen des Drogenkonsumes, bei 'The Healer', auf. All das wird untermalt mit galoppierendem Gitarrenspiel und einem Schlagzeug, das zu keiner Zeit außer Takt gerät. Manchmal weiß man nicht, wer hier wen treibt, die Gitarre den Double-Bass, der Double-Bass den Gesang oder der Gesang die Gitarre. Alles verschmilzt zu einer regelrechten Einheit. Dem Ergebnis kann man stundenlang lauschen, es wird nicht langweilig.

Für eine knappe Dreiviertelstunde kann man hier der Realität entfliehen, ohne sie dabei aus den Augen zu verlieren, denn wer den Texten ihren Sinn entnimmt, wird wieder auf den Boden der Realität geholt. Dass man den Texten gut folgen kann, liegt an einem Gesang, der (überwiegend) klar und deutlich ist, was man den meisten anderen Thrashern nicht unbedingt nachsagen kann. Ich halte hier ein Produkt in der Hand, das man guten Gewissens seiner Tonträgersammlung hinzufügen kann.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. I Am The Machine 4:30
02. All Shall Fall 4:27
03. The Dawn Of Ares 8:05
04. Circle Of Lies 5:02
05. Shields 4:17
06. Interceptors 4:04
07. The Prophet 4:40
08. Still To The Front 5:51
09. The Healer 3:53
Band Website: facebook.com/xenosthrash
Medium: CD, LP
Spieldauer: 44:48 Minuten
VÖ: 25.06.2021

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