Bunker 66 - Beyond the Help of Prayers

Review von derkleinekolibri vom 03.05.2021 (7165 mal gelesen)
Bunker 66 - Beyond the Help of Prayers Die Cosa Nostra bestimmt in der Heimat der Jungs von BUNKER 66 das Leben. Wer nicht schnell genug ist, der wird von der Straße weggeschnappt. Das Trio aus der sizilianischen Hafenstadt Messina dürfte dieser Gefahr nicht ausgesetzt sein, denn sie sind schneller, sehr viel schneller, halt so wie eh und je.

Der Start in das aktuelle Album "Beyond The Help Of Prayers" ist standesgemäß, sie prügeln nach einer relativ entspannten Phase los, was das Zeug hält. Vom Gesang versteht man nicht allzuviel, der hört sich an, als würde man zwischen Lautsprecher und Ohrmuschel eine Glasplatte aufgebaut haben. Es blieb nicht aus, dass ich an PUNISHMENT OF LUXURY denken musste, die mir 1979 mit 'Puppet Life' von ihrem Debüt-Album "höllische" zwanzig Sekunden bescherten. Sie hatten eine ähnliche Stimmlage mit Hall versehen und das klang fast so wie bei BUNKER 66.

Auch bei 'The Blackest Omen' nimmt man eineinhalb Minuten Anlauf, bevor es in die Vollen geht. Ein sehr gelungenes Stück, dem man unweigerlich lauschen muss - den Raum verlassen ist schier unmöglich.

Es folgen drei Stücke, 'The Rite Of The Goat', 'Summon The Evil Lords' und 'At Our Master's Behest', die das bisherige Niveau halten können und dem geneigten Headbanger zu Genickschmerzen verhelfen.

J.J. Priestkiller läuft bei 'Malicious...Seditious' zur Höchstform auf, Anleihen von CELTIC FROST sind nicht zu überhören. Der Song beginnt im Stile alter Metal-Heroes wie SAXON und man hat das Gefühl, die Jungs holen Luft für 'Regret Every Breath', das mit vierundsechzig Sekunden das kürzeste Stück auf dem Album ist. In der Zeit wird aber aufs Heftigste gebolzt.

Dee Dee Altar darf sich bei 'Die On Monday' ebenso eine "Ruhepause" gönnen wie seine Mitspieler. Wer jetzt denkt, sie würden beim Musizieren einschlafen, der irrt gewaltig, sie gehen es eben nur ein wenig langsamer an - und sind dabei noch immer schneller als es die meisten Heavy Metal-Bands dieser Erde jemals waren.

Mein persönlicher Favorit, 'Beyond The Help Of Prayers', bildet den Abschluss des gleichnamigen, knapp 32 Minuten langen Albums. Der schleppende Rhythmus hat mich gleich beim ersten Hören mitgenommen. Und dann dieser Schrei! Unglaublich, der lässt einem förmlich das Blut in den Adern gefrieren. Wie es sich für einen Höhepunkt gehört, steigert sich der Song dank orgiastischer Gitarrenriffs in Dimensionen, die jenseits des Normalen zu liegen scheinen. So ähnlich empfand ich damals die "Power Of Lard" EP, die noch heute oft ihre Runden bei mir dreht. Und die bereits erwähnten CELTIC FROST könnten nicht deutlicher wahrgenommen werden, als in dem zweiten Teil dieses Songs.

Jedem, der Speed Metal und Thrash mag, auch dem ursprünglichen Heavy Metal nicht abgeneigt ist, kann ich BUNKER 66 mit ihrem Album "Beyond The Help Of Prayers" guten Gewissens ans Herz legen. Ihr solltet einen Platz in eurer Sammlung freihalten.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. To The Gates Of Death / Lair Of The Profaner
02. The Blackest Of Omens
03. The Rite Of The Goat
04. Summon The Evil Lords
05. At Our Master's Behest
06. Malicious...Seditious
07. Regret Every Breath
08. Die On Monday
09. Beyond The Help Of Prayers
Band Website: www.facebook.com/Bunker66/
Medium: CD, Vinyl
Spieldauer: 31:51 Minuten
VÖ: 30.04.2021

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Verdammt authentischer Black Thrash. Läuft gut rein, und ich vermisse bei solchen Sounds bierseelige Abende im Florinsmarkt bei Vollkrach-Beschallung und entspannten Leuten.
8/10   (04.05.2021 von Opa Steve)

Der Kolibri wieder Geschmackssicher, wer zur Hölle sind punishment of luxury?
(04.05.2021 von Gurkengandalf)

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