Noah Veil And The Dogs Of Heaven - Forever Immortal

Review von RJ vom 12.01.2017 (5639 mal gelesen)
Noah Veil And The Dogs Of Heaven - Forever Immortal Bei der fast filmreifen Geschichte des Herrn Noah Veil hätte auch Robert Ludlum Pate stehen können. Wie bei seinem Buch "Der Borowski-Betrug" (so der erste deutsche Titel, später als Jason Bourne-Reihe erfolgreich verfilmt) trieb der gute Noah im Atlantik und wurde an der kanadischen Küste angespült. Er konnte sich an nichts mehr erinnern, am allerwenigsten an seinen Namen. Aus dem Arbeitstitel John Doe wurde dann der Künstlername Noah Veil (abgeleitet aus "no avail", einem Teil einer Passage des verstorbenen Sohn seiner Adoptiveltern, der mal in sein Tagebuch schrieb, dass all seine Gebete nutzlos waren) und eine neue Legende entstand. Der Vorteil im Vergleich zu Jason Bourne: Alle Papiere sind echt und offiziell, nichts musste gefälscht und über dunkle Kanäle besorgt werden.

Im Vergleich zu Jason hatte Noah wohl keine Vergangenheit als Killer (allenfalls als gescheiterter Selbstmörder …), sondern entwickelte schnell Interesse für die kanadische Gothic- und Industrial-Szene, wurde in der Folge entdeckt und veröffentlicht quasi als Happy End mit seinem Partner Sylvain das Debütalbum "Forever Immortal". In seinem ersten Leben schien Noah wohl so etwas wie ein Amateurmusiker gewesen zu sein, denn er konnte Gitarre spielen und auch singen. Beide Eigenschaften kommen ihm zugute, denn er scheint auch ein gutes Gespür für groovige und mitreißende Songarrangement zu haben. Die Einflüsse, wobei er RAMMSTEIN als seinen wichtigsten bezeichnet, kommen mit DEPECHE MODE, SISTERS OF MERCY, MARILYN MANSON oder auch NINE INCH NAILS schon zur Geltung. Thematisch setzt sich das Findelkind mit Liebe, Sex und Gott auseinander, wie man unter anderem unschwer an 'Little Blue Pill' ableiten kann. Musikalisch wird eine gute Mischung aus Goth und Industrial präsentiert, ohne sich zu sehr auf eine Seite festzulegen. Die elektronischen Parts sind gut gelungen und werden durch Gitarrensound flankiert, so dass auch in Sachen Härte was geboten wird. Das Material ist eingängig, bringt Groove mit und animiert unweigerlich zum Mitwippen, ganz gleich, ob mit Kopf, Bein oder Fuß.

Die beiden Protagonisten haben die Hoffnung, dass sie mit ihrem Album in Europa mehr Aufmerksamkeit erhalten als in Nordamerika, da dort ihre Art der Musik keine Beachtung findet und nicht sonderlich beliebt ist. Handwerklich ist das Album gut gelungen, auch wenn man mal den ein oder anderen weniger spannenden Song wie 'Whores In The Temple' in Kauf nehmen muss. Es ist also gut, dass Herr Doe seinen Atlantik-Ausflug, wodurch er auch immer motiviert war, überstanden hat und sich (wieder) der Musik widmet. Da kann wirklich noch Großes entstehen und wer weiß, vielleicht reift da doch ein Superstar heran?


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. St. Perversion
02. God Told Me To Have Sex With You
03. A Friend I Call Desire
04. Like You
05. I You
06. Voices Carry
07. Little Blue Pill
08. Dancing With The Damned
09. Let's Go All The Way
10. S.H.A.G.
11. Magnificent
12. Whores In The Temple
13. After Hours
14. I Come With Knives
Band Website: www.facebook.com/DogsOfHeaven/
Medium: Digital
Spieldauer: 55:08 Minuten
VÖ: 13.01.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten