Thenighttimeproject - Pale Season | |
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Review von Zephir vom 28.07.2019 (5003 mal gelesen) | |
So richtig präsent waren die Schweden THENIGHTTIMEPROJECT mit ihrem selbstbetitelten Debüt von 2016 bis dato nicht, macht ihr Gründer Fredrik Norrman doch sehr viel mehr in seiner Rolle als amtierender Gitarrist von OCTOBER TIDE und Ex-Gitarrist von KATATONIA von sich Reden. Dabei ist seine neue Depressive-Rock-Formation durchaus eine eigene Betrachtung wert, spätestens jetzt, da das zweite Album "Pale Season" erscheint. Erinnerte der Erstling von 2016 mit seinen elektronischen Einschlägen (so zum Beispiel in den Titeln 'Oneiros' oder 'Dissolve') hier und da an manche erwachsen-seriöse Vertreter der Darkwave-Szene, schlägt der Nachfolger deutlich stärker geerdete - will meinen: handgemachte - Töne an. Auch der Frontmann hat gewechselt: Der vormals zuständige Tobias Netzell (IN MOURNING, Ex-OCTOBER TIDE) ist inzwischen aus THENIGHTTIMEPROJECT ausgestiegen; auf "Pale Season" hören wir nun die Stimme von Alexander Backlund, der wiederum als Gastsänger auf dem jüngsten Album von OCTOBER TIDE mitwirkte ("In Splendor Below", 2019, Track 7: 'Seconds'). So weit zu den Personalangelegenheiten, zurück zur Musik. Die samtig-düstere Atmosphäre des Openers 'Hound', die sowohl in ihrem harmonischen Gefüge als auch in ihrem Wechselspiel aus introvertiertem Raunen und klagendem Cleangesang unweigerlich an METALLICAS 'Nothing Else Matters' denken lässt, durchzieht das gesamte Album: Über alle neun Tracks breitet sich das weiche schwarze Tuch der Dunkelheit und schattiert melancholisch das moderne Songwriting, das auch Freunden der zeitgenössischen ANATHEMA gefallen könnte. Den steten Vergleich mit KATATONIA wird Fredrik Norrman jedoch aushalten müssen. Das Tempo zieht selten an, Drummer Jonas Sköld wagt aber durchaus leicht experimentelle Varianten wie in 'Binary' oder im ganz dezent groovigen Titeltrack 'Pale Season'. Hier und da treten die Gitarren etwas herber hervor, so in 'Embers' oder zu Beginn von 'Signals In The Sky'. Im letztgenannten Track hören wir die Engelsstimme der Gastsängerin Heike Langhans, bekannt durch ihr Dark-Electronic-Projekt :LOR3L3I: und auch als Sängerin der Gothic Doom Metaller DRACONIAN. Feine elektronische Spielereien verzieren etwa 'Anti-Meridian' und den rein instrumental-atmosphärischen Rausschmeißer 'Meridian'. Insgesamt hat "Pale Season" einen stetig fließenden Charakter, dessen gepflegte, zuweilen anklagende, aber niemals dramatische Schwermut reibungslos getragen wird von einer lupenreinen Sauberproduktion, die Tony Lindgren in den Fascination Street Studios gemastert hat (wie auch diverse Releases von OPETH). Freunde des melancholisch-depressiven, dabei anspruchsvollen und erwachsenen Rock-Genres können mit "Pale Season" nichts verkehrt machen. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Hound 02. Rotting Eden 03. Binary 04. Final Light 05. Embers 06. Pale Season 07. Anti Meridian 08. Signals In The Sky 09. Meridian | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 49:00 Minuten VÖ: 28.06.2019 |
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