Season Of Ghosts - A Leap Of Faith

Review von Opa Steve vom 16.02.2019 (5736 mal gelesen)
Season Of Ghosts - A Leap Of Faith Nett. Ja, das Urteil "nett" hat so einen fiesen Beigeschmack. Aber es trifft im Fall von SEASON OF GHOSTS treffend zu. Das UK/Japan-basierte Musikprojekt um Sängerin Sophia Aslanides (ex-BLOOD STAIN CHILD) hat sich dem breitwandigen Symphonic/Alternative Metal im Soundtrack-Gewand verschrieben. Vor allem durch ihren Gesang, der mit einem starken Pop-Appeal spielt, haben sich SEASON OF GHOSTS auf "A Leap Of Faith" das Attribut "nett" verdient. Die Vocals sind zart, beinahe übermelodisch, und die Pop-affine Produktion tut ihr Übriges, um mit den Effekten, den Autotunes, den Dopplungen und perfekten Schnitten den Charakter einer glattpolierten Künstlerin ohne Ecken und Kanten zu unterstreichen. Das Infosheet leugnet zwar die Existenz markanter elektronischer Eingriffe in die Vocals, aber mein Gehör offenbart mir doch eine recht aufwändige Bearbeitung. In die ähnliche Kerbe schlagen auch die Songs. Die Kompositionen sind klinisch rein und wagen wenig. Keine Wildheit, keine übersprudelnden Emotionen einer Band, sondern auf Perfektion getrimmt. Dabei sind sie gar nicht übel, aber etwas mehr Schmutz und Schweiß hätte ihnen gut zu Gesicht gestanden. Man kann dieses Album auf allen No-Metal-Events problemlos laufen lassen, ohne dass es Beschwerden beim Musikmensch gibt. Es geht so vorhersehbar rein, wie es Popmusik nun mal tut. Dass hier tatsächlich E-Gitarrenriffs in der Basis aller Titel eine nennenswerte Rolle spielen, ist dabei nebensächlich. Der dominante Gesang, die verspielten Keyboards sowie die weich produzierten Drums lassen die Menschen eher auf diese Musik tanzen als die Rübe schütteln. Aber auch Metallern tut die Scheibe nicht weh. Mit 'Astero (id)', 'Listen' oder 'Almost Human' kann man gefällig abrocken und zum Frühstück bringt die Mucke ein bisschen Drive in den Tag, ohne dass man mit Nackenschmerzen rechnen muss. Wie schon gesagt: Nett! Ideal für längere unaufgeregte Autofahrten, aber nichts, was mich in Herz und Magen trifft.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Road So Far
02. A Place To Call Home
03. Astero (Id)
04. Listen
05. A Leap Of Faith
06. How The Story Ends
07. Almost Human
08. What A Time To Be Alive
09. You Are Not Your Pain
10. Listen (Fatal Fe Remix)
11. A Place To Call Home (Japanese Version)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 45:10 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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Never heard of them before, but I really like what I hear. Tired of metal bands these days and music like this feels really fresh to my ears.
10/10   (17.02.2019 von Frank J.)

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